Unternehmen unterschätzen Cyberrisiken durch vernetzte Partner und Lieferanten

Die enge Zusammenarbeit mit Partnern, Lieferanten und gezielt auch mit Wettbewerbern ist aus strategischen Gründen gang und gäbe. Was dabei häufig zu kurz kommt, sind die zusätzlichen Cyberrisiken, die davon ausgehen können. Davor warnt das IT-Beratungsunternehmen Tata Consultancy Services (TCS) in einer Studie, für die mehr als 600 Führungskräfte im Bereich Cybersicherheit in Europa, Großbritannien und Nordamerika befragt wurden.Trotz der aktuell hohen Aufmerksamkeit für digitale Ökosysteme und Lieferketten räumen die befragten Chief Risk Officers (CROs) und Chief Information Security Officers (CISOs) der Gefahr von Cyber-Attacken auf ihre Partner nur eine nachrangige Priorität ein. Mit Blick auf das angenommene Risiko eines Cyber-Angriffs werden Lieferketten erst an neunter Stelle genannt.

Angriffe mittels Schnittstellen

Um Daten auszutauschen, nutzen Unternehmen Application Programming Interfaces (APIs). Diese Schnittstellen verbinden Unternehmen mit Partnern, Kunden und Auftragnehmern. Jedoch auch Unbefugten können diese Schnittstellen nutzen, wenn bei der Entwicklung Sicherheitsaspekte ignoriert wurden. „Eine Möglichkeit, Angriffen innerhalb digitaler Lieferketten vorzubeugen, ist die Umsetzung eines ‘Zero Trust’-Modells. Bei diesem Ansatz wird niemandem automatisch vertraut, sondern jeder Zugriff auf ein Unternehmensnetzwerk geprüft – gleich ob von Mensch oder Maschine“, sagt  Santha Subramoni, Global Head, Cybersecurity bei TCS.Wenig Interesse bei Führungskräften

Von den befragten CROs und CISOs geben 42 Prozent an, dass in ihrem Unternehmen Cyber-Risiken und Sicherheitsthemen aktiv und regelmässig auf oberster Ebene angesprochen werden. Ein Drittel gibt an, dass Vorstände oder Geschäftsleitung sich nur mit diesen Themen beschäftigen, wenn sie darauf aufmerksam gemacht werden. In 18 Prozent der Unternehmen finden Diskussionen erst statt, wenn das eigene Geschäft von einer Cyber-Attacke betroffen ist. Darüber hinaus sind mehr als ein Drittel (37 Prozent) der Befragten unsicher oder immer weniger zuversichtlich, ob sie in den kommenden drei Jahren schwerwiegende finanzielle oder rufschädigende Folgen eines größeren Cybervorfalls vermeiden können.

Eine deutliche Mehrheit der befragten Cyber-Experten erachtet Cloud-Lösungen inzwischen als sicherer (34 Prozent) oder zumindest gleich sicher (28 Prozent) wie On-Premise-Lösungen oder traditionelle Rechenzentren. Nur knapp ein Drittel (32 Prozent) glaubt, dass Cyber-Risiken bei der Nutzung von Cloud-Plattformen grundsätzlich höher sind.

Roger Homrich

Recent Posts

Stadt Kempen nutzt Onsite Colocation-Lösung

IT-Systeme werden vor Ort in einem hochsicheren IT-Safe betrieben, ohne auf bauliche Maßnahmen wie die…

14 Stunden ago

SoftwareOne: Cloud-Technologie wird sich von Grund auf verändern

Cloud-Trends 2025: Zahlreiche neue Technologien erweitern die Grenzen von Cloud Computing.

15 Stunden ago

KI-basierte Herz-Kreislauf-Vorsorge entlastet Herzspezialisten​

Noah Labs wollen Kardiologie-Praxen und Krankenhäuser in Deutschland durch KI-gestütztes Telemonitoring von Patienten entlasten.

15 Stunden ago

IBM sieht Nachhaltigkeit als KI-Treiber

Neun von zehn deutschen Managern erwarten, dass der Einsatz von KI auf ihre Nachhaltigkeitsziele einzahlen…

20 Stunden ago

Wie KI das Rechnungsmanagement optimiert

Intergermania Transport automatisiert die Belegerfassung mit KI und profitiert von 95 Prozent Zeitersparnis.

1 Tag ago

Zukunft der europäischen Cybersicherheit ist automatisiert

Cyberattacken finden in allen Branchen statt, und Geschwindigkeit und Häufigkeit der Angriffe werden weiter zunehmen,…

2 Tagen ago