Facebook Messenger erhält Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für alle Chats
Meta plant außerdem einen verschlüsselten Speicherdienst für Messenger-Chats. Künftig speichert die App alle Chats auf Servern von Meta statt in der App.
Die Facebook-Mutter Meta plant, künftig ab Werk alle Chats im Messenger per Ende-zu-Ende-Verschlüsselung (E2EE) zu schützen. Zudem testet das Unternehmen einen ebenfalls vollständig verschlüsselten Speicherdienst genannt Secure Storage, der ein sicheres Backup des Chatverlaufs ermöglichen soll.
Eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung bietet Facebook seit 2016 für den Messenger an. Allerdings müssen Nutzer derzeit die Verschlüsselung für jeden Chat einzeln aktivieren.
E2EE gilt heute als Standard für eine verschlüsselte Kommunikation. Die Verschlüsselung erfolgt bereits auf dem Gerät des Nutzers und sichert eine Nachricht während des Transports und einer möglichen Zwischenspeicherung auf den Servern des Dienstanbieters ab. Die Entschlüsselung erfolgt ebenfalls auf dem Gerät des Nutzers.
E2EE für alle kommt 2023
Meta selbst speichert keine Nachrichten seiner Messenger-Nutzer, weder verschlüsselt noch unverschlüsselt. Somit belegen Nachrichten und Anhänge den mitunter knappen Speicherplatz auf einem mobilen Gerät. Künftig will das Unternehmen hier Abhilfe schaffen und über den Dienst Secure Storage die Chats standardmäßig auf eigenen Servern ablegen.
Ursprünglich wollte Meta die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung bereits Ende 2022 für alle Nutzer und Chats aktivieren. Im November verschob das Unternehmen die Einführung von E2EE jedoch auf das Jahr 2023.
In einem Blogeintrag betonte Meta nun, dass man auch bei der Speicherung von Chats auf eigenen Server keinen Zugriff auf die Nachrichten von Nutzern habe. “Wie bei Ende-zu-Ende verschlüsselten Chats bedeutet die sichere Speicherung, dass wir keinen Zugriff auf Ihre Nachrichten haben, es sei denn, Sie möchten sie uns melden.”
Ein Vorteil der Speicherung auf Servern von Meta ist, dass Nutzer auch dann ihre Chats behalten, falls sie ihr Geräte verlieren oder es irreparabel beschädigt wird. Zudem erschwert E2EE den Zugriff von Strafverfolgungsbehörden auf Nachrichten und Fotos. Metadaten wie Standort und Geräte-ID können Ermittler allerdings weiterhin abrufen.
Mit der Einführung von E2EE werden Messenger-Nutzer auf eine Funktion verzichten müssen: selbstlöschende Nachrichten. Den sogenannten Vanish Mode bietet Meta aber weiterhin für Instagram an, allerdings sind diese Nachrichten unverschlüsselt.