AWS, Azure und Google Cloud: Wachstum der größten Cloud-Anbieter schwächelt
Vor allem das Wachstum bei Infrastructure-as-a-Service (IaaS) verlangsamt sich. Nachfrage nach Managed Services nach wie vor stark.
Die Ergebnisse der Hyperscaler AWS, Azure und Google Cloud für das zweite Quartal 2022 liegen vor. Sie zeigen, dass sich im Jahresvergleich das Wachstum bei allen drei Unternehmen verlangsamt hat – von vormals bis zu fast 60 Prozent auf nun 40 Prozent und weniger bei allen drei Anbietern. Dafür gibt es unterschiedliche Gründe. Die wichtigste Botschaft lautet dem Marktforschungs- und Beratungsunternehmen Information Services Group (ISG) zufolge, dass sich vor allem das Wachstum bei Infrastructure-as-a-Service (IaaS) verlangsamt.
Dabei sind die IaaS-Wachstumsraten laut ISG besonders wichtig für die Anbieter von IT- und Business-Services. Ihr Umsatzwachstum sei zunehmend mit diesen Hyperscale-Plattformen verknüpft. So beobachten die ISG-Analysten zum Beispiel eine enge Beziehung zwischen Cloud und Anwendungsentwicklung und -wartung (Application Development & Maintenance, ADM). Denn wenn Unternehmen massenhaft auf die großen Cloud-Plattformen umsteigen, verändern sie gleichzeitig ihre Anwendungen. Dies wiederum befeuert das derzeit sehr starke Wachstum des ADM-Markts. Er macht den ISG-Zahlen zufolge mittlerweile weit über die Hälfte des jährlichen Neuvertragswerts im IT-Outsourcing-Markt aus.
Wird sich deshalb das verlangsamte Cloud-Wachstum auch bremsend auf den IT-Dienstleistungsmarkt auswirken? Derzeit nicht, so ISG. Die Nachfrage nach Managed Services sei nach wie vor stark, und es sei derzeit kein signifikantes Nachlassen dieser Nachfrage zu verzeichnen – und das, obwohl es heute überdurchschnittlich viele volkswirtschaftliche und geopolitische Unsicherheiten gibt, die den Markt ausbremsen könnten.