Die CO2-Emissionen aus der Betriebsphase machem bei heutigen Neubauten Schätzungen zufolge nur noch weniger als 60 Prozent der gesamten Ökobilanz eines Gebäudes aus. “Herstellung, Errichtung, Entsorgung beziehungsweise Recycling sind bisher im Energieausweis (GEG) unberücksichtigt. Diesen verengten Blick wollen wir aufbrechen, indem wir den gesamten Lebenszyklus der verwendeten Materialien in den Planungsprozess aufnehmen”, sagt Peter Mösle, Geschäftsführer bei EPEA.
Werkbank IT und EPEA haben nun den ersten Building Information Modeling (BIM)-basierten Building Circularity Passport (BCP) entwickelt. Er gibt Planern, Bauherren und Investoren unmittelbar Auskunft über den CO2-Fußabdruck, die Recyclingfähigkeit oder den verbauten Rohstoffrestwert des Gebäudes. Mit dem BCP lässt sich bereits in der Planungsphase eines Gebäudes in wenigen Sekunden herausfinden, wie sich die verwendeten Baustoffe auf die Ökobilanz auswirken. Bisher waren dafür aufwändige Berechnungen nötig. Jetzt stellt die EPEA Daten und Algorithmen für den digitalen Abgleich in den CAD-Programmen bereit.
Der Building Circularity Passport dient als Planungs- und Dokumentationsinstrument, um gemeinsam mit Architekten, Fachplanern, ausführenden Firmen und Herstellern die Kreislauffähigkeit von Immobilien und damit den Ressourceneinsatz zu bewerten. Bei abgeschlossenen Bauprojekten liefert der Building Circularity Passport zusätzlich detaillierte Informationen darüber, welche verwendeten Materialien sich einfach trennen lassen und welche chemische Zusammensetzung die verbauten Produkte besitzen. Auch die monetären Werte der verbauten Konstruktionen in den Gebäuden lassen sich damit ermitteln.
Geringe CO2-Emissionen und kreislauffähige Materialverwendungen sind inzwischen wesentliche Faktoren für die Sicherheit von Investments – vor allem, weil der EU Green Deal dies an vielen Stellen einfordert. Um die Transparenz in Bezug auf den kompletten Lebenszyklus zu ermöglichen, sind valide Daten und einfache Tools essentiell. Mösle: “Je früher aufbereitete Umweltdaten in der Planung verfügbar sind, desto besser. Denn: In frühen Leistungsphasen können Architekten und Fachplaner noch Variantenvergleiche zur Bauweise und zum Materialeinsatz durchführen. Damit kann der ökologische Fußabdruck mit LCA-Analysen immens reduziert werden.”
Gleichzeitig werde laut Mösle der finanzielle Rohstoffrestwert durch das Cradle to Cradle-Designprinzip optimiert, indem zum Beispiel auf trennbare Fügetechniken oder Wiederverwertbarkeit von gewählten Bauprodukten geachtet werde. Hierbei sei entscheidend, dass sowohl generische Daten als auch produktspezifische Daten der Hersteller zu jeder Zeit für den Architekten verfügbar seien.
“EPEA erstellt seit 2015 Building Circularity Passports und verfügt über eine riesige produktneutrale Datenbank sowie über relevante Algorithmen, etwa für die Cradle to Cradle-Bewertung. Bisher war noch keine Kalkulation in CAD-Planungsprogrammen möglich und der Berechnungsprozess hat viel Zeit in Anspruch genommen, da er nicht automatisiert war”, erklärt Matthias Uhl, Geschäftsführer von Werkbank IT, die mit der SaaS-Anwendung BIM & More Orchestra die BIM-Transformation in der Baustoffindustrie forcieren will.
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