Camping boomt: Mehr als 100.000 Wohnmobile und Caravans wurden laut ADAC im Jahr 2021 neu zugelassen. Gut für der Caravan- und Reisemobilhersteller Hobby-Wohnwagenwerk, der mit mehr als 1.200 Mitarbeitende jährlich über 15.000 Fahrzeuge produziert.
Aktuell steckt das Unternehmen aus Fockbek in Schleswig-Holstein inmitten der digitalen Transformation. Eines der größten Digitalprojekte ist die Einführung eines neuen Enterprise-Resource-Planning-Systems (ERP) und die Digitalisierung verschiedener Abläufe in der Produktion. „Dadurch werden wir verglichen mit heute bald zwanzig Mal mehr Daten verarbeiten“, sagt Stefan Schulz, IT-Leiter bei Hobby-Wohnwagenwerk. Bisher gab es 50 Industrie-PCs in der Produktion, über die Mitarbeitende im ERP-System Aufträge einsehen oder bearbeiten konnten. Nun sollen weitere rund 250 Terminals installiert werden. Außerdem plant Hobby, seine Maschinen mit IoT-Sensoren auszustatten und zu vernetzen, um Anwendungsfälle wie vorausschauende Wartung zu ermöglichen. Dadurch fallen große Datenmengen an, die in Echtzeit verarbeitet werden müssen.
Um auf schwankende Nachfragen besser reagieren zu können, führt Hobby im Zuge des ERP-Projekts eine zentrale Produktionsplanung und -steuerung ein. Bisher disponierten einzelne Unternehmensbereiche wie die Näherei oder Polsterei selbstständig. Künftig sind alle Bereiche ins ERP-System integriert, wo die Mitarbeitenden sämtliche Liefer- und Produktionsschritte zentral planen und steuern können. Der Vorteil: Verändern sich die Anforderungen in der Produktion, etwa wenn ad hoc mehr Fahrzeuge gebaut werden sollen, lässt sich dies sofort in die Komponenten- und Teilefertigung zurückspielen.
Da in der Produktion alle Daten digital erfasst sind, erhält Hobby eine genaue Stückliste aller genutzten Komponenten und Teile bis hin zur kleinsten Schraube – und hat so den digitalen Zwilling eines Wohnwagens oder Caravans abgebildet. Anhand dieser Daten kann Hobby besser kalkulieren und die Qualität sichern. „Wir erhalten größtmögliche Transparenz und wissen genau, welche Teile im Fahrzeug verbaut sind“, sagt Schulz. So kann das Unternehmen etwa beim Rückruf einer Charge sofort reagieren.
Mit den neuen Produktionsprozessen geht bei Hobby ein enormes Datenwachstum einher. Zum Vergleich: Der Speicherbedarf der neuen ERP-Datenbank wird über die Jahre zwanzig Mal größer sein als bisher. Heißt: Statt einem Terabyte wird allein der ERP-Bereich künftig mindestens 20 Terabyte Speicherplatz benötigen.
Mit der bisherigen Speicherlösung ließ sich die steigende Datenmenge nicht mehr verarbeiten. Außerdem lief der Wartungsvertrag für diese Lösung aus. Hinzu kam ein weiterer Aspekt: „Fiel unser vorheriges ERP-System aus, konnten wir dennoch weiterarbeiten, da es noch viele manuelle Schritte und Papierdokumente gab“, sagt Schulz. Das ist kaum noch möglich: Da Hobby mit dem neuen ERP-System immer mehr Prozesse digitalisiert, steigen die Anforderungen an eine hochverfügbare Infrastruktur. Bei einem IT-Ausfall würde die Produktion stillstehen, Aufträge könnten nicht erfüllt werden und Umsätze verlorengehen. Viele Gründe, warum sich die Norddeutschen nach einer neuen, leistungsfähigen und sicheren Speicherlösung umsahen.
Höhere Verfügbarkeit, bessere Performance, mehr Arbeitsspeicher: Das waren die Anforderungen von Hobby an die neue Speicherumgebung. Fündig wurden Stefan Schulz und sein Team bei den Storage-Lösungen von Huawei. Um die Infrastruktur zukunftsfähig aufzustellen, sollte das bisherige Storage-System durch eine Lösung mit Huawei Metro Cluster Storage ersetzt werden.
Die Speicherumgebung modernisierte Hobby gemeinsam mit der IT-Kontor GmbH aus Flensburg. Der langjährige IT-Dienstleister von Hobby und Channel-Partner von Huawei entwarf ein Designkonzept für den Weg in eine neue Speicherlandschaft. Bisher nutzte Hobby ein zentrales All-Flash-Storage- sowie ein Backup-System mit rotierenden Festplatten. Da beide Systeme nicht synchron arbeiteten, dauerte es in der Vergangenheit mitunter länger, um Daten nach einem Ausfall wiederherzustellen – bei kritischen ERP-Daten bis zu vier Stunden.
Heute setzt Hobby auf zwei Huawei OceanStor Dorado 3000 V6 als Active-Active-Speicherlösung (HyperMetro). Die Systeme befinden sich auf dem Werksgelände jeweils gespiegelt in unterschiedlichen Brand- und Stromversorgungsabschnitten, sodass die Daten ausfallsicher und hochverfügbar vorliegen – und sich in Echtzeit wiederherstellen lassen. Zusätzlich sichert Hobby die Daten bei der Tochtergesellschaft Fendt-Caravan im bayerischen Mertingen. Ein georedundantes Backup, das den Empfehlungen des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) entspricht, die einen Abstand von mindestens 200 Kilometern zwischen den einzelnen Speicherorten vorsehen.
Die Einführung der neuen Speicherlösung verlief zügig: Die Planung startete Ende März 2021. Mitte Mai installierte der IT-Dienstleister die neue Metro-Cluster-Lösung innerhalb von zwei Wochen – und zwar ohne den laufenden Geschäftsbetrieb zu beeinträchtigen.
Durch das neue Metrocluster verfügt Hobby heute über eine sichere und solide Basis für den ERP-Betrieb und die vernetzte Produktion. Die Speicherplattform bietet genug Reserven, sodass Hobby sie bei Bedarf weiter ausbauen kann. Da die Speicherlösungen Huawei OceanStor Dorado 3000 V6 äußerst schlank konzipiert sind, kommen sie ohne zusätzliche Softwareschicht und Nodes aus. Als sogenannte Headless-Storage-Systeme bieten sie ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis und lassen sich einfach administrieren. Das entlastet das IT-Team von Hobby enorm, das sich stattdessen auf andere Aufgaben konzentrieren kann.
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