Studie: Angriffe auf Browser nehmen deutlich zu
Der Anstieg vom ersten zum zweiten Quartal liegt bei 23 Prozent. Cyberkriminelle interessieren sich vor allem für Google Chrome. Unter anderem machen die von ihnen gespeicherten Daten wie Kennwörter und Cookies Browser zu lukrativen Zielen.
Sicherheitsforscher haben im zweiten Quartal 2022 einen Anstieg von Malware-Angriffen auf Browser wie Chrome, Firefox und Internet Explorer um 23 Prozent im Vergleich zum Vorquartal registriert. Die Zunahme ist allerdings in erster Linie dem Google-Browser zuzuordnen – die Zahl der Attacken auf Chrome kletterte um 50 Prozent.
Laut dem aktuellen Internet Security Report von WatchGuard Threat Lab sind Browser bei Hackern beliebt, weil sie das Tor zum Internet sind. Sie werden zudem zum Speichern wichtiger Informationen wie Kennwörter, Cookies und sogar Kreditkartendaten benutzt.
Das macht Browser unter anderem zum lukrativen Ziel für Datendiebe. Diese können die vertraulichen Informationen entweder selbst ausnutzen, oder in Dark-Web-Foren verkaufen. Gestohlene Anmeldedaten für Unternehmens-Clouddienste könnten Cyberkriminellen helfen, Ransomware an zahlungskräftige Opfer zu verbreiten.
Hinter dem deutlichen Anstieg der Angriffe auf Chrome vermuten die Forscher die derzeit hohe Zahl von Zero-Day-Lücken, die Google zuletzt gemeldet und geschlossen hat. Sie gehen zudem davon aus, dass nicht alle Nutzer ihre Chrome-Browser zeitnah aktualisieren – was sie zu leichten Zielen für Hacker macht.
Von daher raten die Forscher von WatchGuard auch dazu, verfügbare kritische Sicherheitsupdates nicht nur für Browser, sondern für jegliche Software so schnell wie möglich zu installieren. “Eine einzige ungepatchte Schwachstelle reicht aus, um einen Angriff durch eine Lücke in Ihrer Verteidigung zu starten. Die Aktualisierung Ihrer Software mit den neuesten Sicherheits-Patches ist eine der besten Maßnahmen, die Sie ergreifen können, damit sich Ihre Investitionen in Sachen Cyber-Abwehr rentieren.”