Microsoft warnt vor Angriffen auf Zero-Day-Lücken in Exchange Server

Microsoft weist darauf hin, dass Hacker bereits die kürzlich öffentlich gemachten Zero-Day-Lücken in Exchange Server für ihre Zwecke ausnutzen. Sie erlauben es, in Netzwerke einzudringen und Daten zu stehlen. Der Softwarehersteller rechnet zudem mit einer Zunahme der Attacken.

Die beiden Anfälligkeiten mit den Kennungen CVE-2022-41040 und CVE-2022-41082 waren in der vergangenen Woche bekannt geworden. Hacker sind unter Umständen in der Lage, aus der Ferne auf interne Dienste zuzugreifen und beliebigen Code in Netzwerken auszuführen. In einem Blogeintrag räumt Microsoft nun ein, dass die ersten Angriffe bereits im August stattfanden.

Die Hintermänner der Attacken verknüpfen demnach beide Schwachstellen, um auf die Tastatur eines Exchange-Servers zuzugreifen und Daten aus dem Active Directory zu stehlen. Zu den bisher bekannten Opfern machte Microsoft keine Angaben.

Hintermänner erhalten wahrscheinlich staatliche Unterstützung

Allerdings gibt es laut Microsoft auch eine wichtige Einschränkung: bei Anfälligkeiten lassen sich nur durch einen angemeldeten Benutzer ausnutzen. Diese Hürde lässt sich jedoch mit Phishing, Brute-Force-Angriffen oder dem Kauf gestohlener Anmeldedaten überwinden.

Die eigentlichen Hintermänner konnte Microsoft bisher nicht identifizieren. Das Microsoft Threat Intelligence Team geht jedoch mit einer gewissen Zuversicht davon aus, dass hinter den Attacken eine einzelne Gruppe steckt. Sie soll zudem Unterstützung durch eine Nationalstaat erhalten.

Ein Sicherheitsfix, der die Zero-Day-Lücken schließen soll, sei bereits in Arbeit, so Microsoft weiter. Zu einem Zeitplan für die Veröffentlichung eines Updates äußerte sich Redmond jedoch nicht. Stattdessen erwartet der Softwareanbieter, dass die Zahl der Attacken noch vor Bereitstellung eines Updates zunehmen wird.

In seiner Sicherheitswarnung beschreibt Microsoft auch Schritte, mit denen sich die Auswirkungen von Angriffen minimieren lassen. Darunter ist die Empfehlung, den Remote-Zugriff auf die Power-Shell für Nicht-Administratoren abzuschalten.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die Redaktionen von Silicon.de und ZDNet.de. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Studie: Rund ein Drittel der APIs sind ungeschützt

Angriffe auf APIs und Webanwendungen sind zwischen Januar 2023 und Juni 2024 von knapp 14…

3 Tagen ago

Universitätsmedizin Essen setzt für E-Mail-Sicherheit auf NoSpamProxy

Mit täglich über 45.000 eingehenden E-Mails ist die IT-Abteilung des Klinikums durch Anhänge und raffinierte…

3 Tagen ago

Bau-Spezialist Schöck: Migration von SAP ECC ERP auf S/4HANA

Bau- und Fertigungsspezialist investiert in die S/4HANA-Migration und geht mit RISE WITH SAP in die…

5 Tagen ago

Pure Storage: Cloud, KI und Energieeffizienz

Trends 2025: Rasante Entwicklungen bei Automatisierung, KI und in vielen anderen Bereichen lassen Unternehmen nicht…

6 Tagen ago

GenKI verbessert Datenmanagement und Angebotsgenauigkeit

DHL Supply Chain nutzt generative KI-Anwendungen für Datenbereinigung und präzisere Beantwortung von Angebotsanforderungen (RFQ).

7 Tagen ago

Rolls-Royce Power Systems nutzt industrielle KI aus der IFS Cloud​

Marke mtu will globale Serviceabläufe optimieren und strategische Ziele hinsichtlich Effizienz, Nachhaltigkeit und Wachstum unterstützen.

7 Tagen ago