Zum ersten Mal hat ein mit Mobilfunk gesteuertes Auto von MIRA öffentlich am innerstädtischen Straßenverkehr teilgenommen. Um ein Fahrzeug sicher aus der Ferne zu steuern, braucht es einen Austausch verschiedener Datenpakete in Echtzeit. Dafür kommt 5G zum Einsatz. Über 5G lassen sich Daten sofort zwischen Fahrstand und Auto synchronisieren. Das System tauscht Sensordaten oder Kamerabilder aus.
Das Steuer des speziellen Autos übernahm bei der Premiere in Köln ein Fahrer in einer Kontrollstation. Teleoperateure sind speziell für diese Aufgabe geschult. Der Fahrstand ist mit einer großen Bildschirmwand, Lenkrad sowie Pedalerie ausgestattet. Auf die Bildschirme sendet das Fahrzeug Live-Bilder mehrerer, hochauflösender Kameras. MIRA schließt eine Lücke auf dem Weg zum automatisierten Fahren: Computer-Systeme stoßen im echten Straßenverkehr an Grenzen. Gesetzlich vorgeschrieben ist zum Beispiel, dass ein menschlicher Eingriff möglich sein muss.
Im Fahrstand haben Tele-Fahrer einen besseren Überblick als im Auto selbst. Die Sichtachsen der Kameras ermöglichen, dass es keine toten Winkel mehr gibt. Sehr wichtig ist im Straßenverkehr die geringe Reaktionszeit von 5G. Sie stellt sicher, dass Fahrende auf jede Situation schnellstens reagieren.
Für das Zusammenspiel von Tele-Fahrern mit dem Auto ist eine sehr gute Netzabdeckung gefragt. Das 5G-Netz der Telekom erreicht bisher mehr als 92 Prozent der Bevölkerung. Mit den ferngesteuerten Fahrzeugen plant MIRA die Akzeptanz des automatisierten Fahrens in der Gesellschaft erhöhen.
In Deutschland sind ferngesteuerte Fahrten derzeit noch reglementiert. Zulässig sind sie nur auf privatem Gelände oder festgelegten Teststrecken. Ein weiteres Testfeld für ferngesteuerte Autofahrten ist für Bonn geplant. Mit den Testergebnissen plant das Technik-Team der Telekom, das 5G-Netz besser an die Anforderungen für teleoperiertes Fahren anzupassen und zu optimieren.
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