58 Prozent der Kommunalverwaltungen waren 2021 von Ransomware betroffen, 2020 lag die Rate noch bei 34 Prozent – ein Anstieg von 70 Prozent innerhalb eines Jahres. Auch wenn die Angriffsrate damit immer noch unter dem branchenübergreifenden Durchschnitt lag, meldeten staatliche und kommunale Behörden eine der höchsten Raten an Datenverschlüsselung nach einem Angriff: Fast drei Viertel (72 Prozent) der Befragten gaben an, dass es den Angreifern gelungen sei, Daten zu verschlüsseln.
Weltweit, über alle Branchen hinweg, führten 65 Prozent der Angriffe zu einer Verschlüsselung der Daten. Nur jede fünfte (20 Prozent) Behörde war in der Lage, den Angriff zu stoppen, bevor die Daten verschlüsselt wurden. Diese Zahl liegt deutlich unter dem weltweiten Durchschnitt von 31 Prozent. Dies deutet darauf hin, dass staatliche und kommunale Behörden bei den Fähigkeiten, moderne Angriffe zu erkennen und zu stoppen, bevor sie Schaden anrichten, noch hinterherhinken.
Insgesamt gaben 90 Prozent der befragten staatlichen und kommunalen Behörden an, dass sie Lösegeldzahlungen von weniger als 100.000 US-Dollar geleistet haben. Die Gesamtrettungskosten waren mit 660.000 US-Dollar im Vergleich aller Sektoren die niedrigsten. Dies ist ein Rückgang um fast 1 Million Dollar gegenüber den durchschnittlichen Kosten von 1,64 Millionen Dollar, die der Sektor im Jahr 2020 gemeldet hat. Bei der Wiederherstellungszeit sind die Behörden mit dem weltweiten Durchschnitt auf Augenhöhe: Rund die Hälfte der Ämter (52 Prozent) waren nach einer Woche wieder einsatzbereit.
Acht von Zehn der Befragten hatten eine Versicherung gegen Ransomware. Weltweit liegt die Quote hier nur wenig höher bei 83 Prozent, zeigt aber mit 51 Prozent einen deutlichen Anstieg im öffentlichen Sektor gegenüber dem Vorjahr. Für 90 Prozent der Befragten hat sich der Versicherungsprozess in den letzten 12 Monaten stark verändert: weniger Anbieter, höhere Qualifizierungslevel, komplexere Policen, längere Abläufe und höhere Kosten stehen an der Tagesordnung.
In den letzten Jahren sind die Lösegelder und damit die Auszahlungen in die Höhe geschossen. Das Ergebnis dieser Entwicklung ist, dass einige Versicherungsanbieter den Markt verlassen haben, weil er für sie schlichtweg zu unrentabel geworden ist. Das hat auch die Marktbedingungen verändert und die Anbieter können ihre Kunden selektiver aussuchen.
Bis zu welcher Höhe die Cyberversicherung zahlt, ist unterschiedlich. Staatliche und lokale Behörden gaben aber eine Auszahlungsquote von 95 Prozent an (branchenübergreifend sind es 98 Prozent). Jedoch deckte die Versicherung in dieser Branche in nur 44 Prozent die Sanierungskosten, die niedrigste Quote aller Sektoren. Der Branchendurchschnitt beträgt immerhin 77 Prozent.
Es gilt eben auch zu bedenken, dass eine Cyberversicherung nicht alles abdeckt. Die Investitionen in modernere Technologien und Dienste, die zukünftige Angriffe verhindern, liegen bei den Organisationen selbst. Und so haben 96 Prozent der staatlichen und lokalen Behörden, die über eine Cyberversicherung verfügen, ihre Cyberabwehr – und damit auch ihre Versichertenposition – verändert. 63 Prozent implementierten neue Technologien und Services, 56 Prozent verstärkten Mitarbeiterschulungen und jeder Zweite (51 Prozent) hat sein Verhalten den neuen Bedingungen angepasst.
Über die Studie
Das Marktforschungsunternehmen Vanson Bourne hat die Befragung im Auftrag von Sophos durchgeführt. Befragt wurden 5.600 IT-Fachleuten in 31 Ländern, darunter 199 aus staatlichen und lokalen Behörden. Die Umfrage wurde im Januar und Februar 2022 durchgeführt.
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