IDC: PC-Markt schrumpft 15 Prozent im dritten Quartal
Vor allem die Nachfrage durch Verbraucher schwächelt. Das nahende endgültige Support-Ende für Windows 7 kurbelt indes das Geschäft mit Firmenkunden an. Apple steigert als einziger Top-5-Anbieter seine Absatzzahlen im dritten Quartal.
IDC hat vorläufige Zahlen seines Worldwide Quarterly Personal Computing Device Tracker vorgelegt. Demnach wurden im dritten Quartal 2022 rund 74,3 Millionen PCs ausgeliefert. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum schrumpfte der Markt damit um 15 Prozent.
Allerdings liegen die PC-Verkäufe laut IDC immer noch über denen vor Beginn der Corona-Pandemie. Eine stabile Nachfrage ermittelten die Marktforscher bei Geschäftskunden, die immer noch Windows-7-Geräte austauschen – die von Microsoft angebotenen erweiterten Sicherheitsupdates für Windows 7 enden im Januar 2023.
Die Nachfrage von Verbrauchern stuft IDC indes weiterhin als schwach ein. Lediglich Rabattaktionen diverser Hersteller hätten einen stärkeren Absturz der Absatzzahlen verhindert und zugleich zu einer Reduzierung der Lagerbestände in den Vertriebskanälen beigetragen.
Mit dem Schrumpfen des Markts einher geht offenbar auch ein Rückgang der Durchschnittspreise. Im ersten Quartal 2022 habe ein der Anstieg der Preise mit durchschnittlich 910 Dollar nach fünf Quartalen einen vorläufigen Höhepunkt erreicht. Im zweiten Quartal seien die Durchschnittspreise jedoch gesunken. “Ein weiteres Quartal mit schrumpfenden Durchschnittspreisen deutet auf einen schwächer werdenden Markt hin”, ergänzte Linn Huang, Research Vice President bei IDC.
Auf das Ranking der Top-5-Anbieter hatten die rückläufigen Verkaufszahlen im dritten Quartal keinen Einfluss. Marktführer ist weiterhin Lenovo vor HP, Dell, Apple und Asus. Bis auf Apple mussten zudem alle Anbieter in den Top 5 zum Teil stark schrumpfende Absatzzahlen hinnehmen. Bei HP brachen die Verkäufe um 27,8 Prozent ein, bei Dell um 21,2 Prozent.
Apple steigerte indes seine Verkäufe von 7,2 Millionen auf 10,1 Millionen Einheiten. Das entspricht einem Wachstum von knapp über 40 Prozent. Laut IDC erhöhte Apple seine Lieferungen, um Lieferprobleme während der Lockdowns in China im zweiten Quartal auszugleichen.