Im dritten Quartal hat der europäische Markt für IT- und Business-Services sein Wachstum gegenüber dem Vorjahr weiter fortgesetzt. Ungeachtet dessen zeigt sich, dass steigende wirtschaftliche Sorgen den bisherigen Nachfrageanstieg bremsen. Dies zeigt der aktuelle EMEA ISG Index auf Basis der neuesten Zahlen der IT-Services-Branche.
Der EMEA ISG Index erfasst Fremdvergaben mit einem jährlichen Vertragswert (Annual Contract Value, ACV) von mindestens 5 Millionen US-Dollar. In Europa setzt sich die Umstellung auf Cloud Computing fort. Entsprechend stieg der Markt für XaaS-Dienste im Berichtsquartal um weitere 5 Prozent auf nunmehr 3,8 Milliarden US-Dollar. Allerdings ist dies das niedrigste Quartalswachstum im Bereich XaaS seit Anfang 2015. Denn: Während der Bereich Infrastructure-as-a-Service (IaaS) im Vergleich zum Vorjahr um 13 Prozent auf 2,9 Milliarden US-Dollar zulegen konnte, ging der Software-as-a-Service (SaaS)-Markt um 14 Prozent auf jetzt 924 Millionen US-Dollar zurück.
„Europas Unternehmen treiben ihre Initiativen zur digitalen Transformation weiter voran. Gleichwohl sehen wir Anzeichen für ein Zurückfahren der Ausgaben, da die konjunkturellen Sorgen in der Region zunehmen“, sagt Andrea Spiegelhoff, Geschäftsführerin der Information Services Group Germany. „In den vergangenen fünf Quartalen sind die Ausgaben für Cloud Computing in Europa rasant gestiegen. Im Schnitt lag das Plus bei 40 Prozent pro Quartal. Im dritten Quartal hat sich der Trend jedoch deutlich verlangsamt, was in erster Linie am Rückgang der SaaS-Ausgaben liegt. In Reaktion auf das allgemeine Wirtschaftsklima haben sich die Entscheidungsfindungsprozesse deutlich verlangsamt.“
Demgegenüber ist die hohe Nachfrage nach Managed Services weitgehend ungebrochen. In diesem Marktbereich wurden im dritten Quartal insgesamt 281 Verträge unterzeichnet, was ein neuer Rekordwert ist. Im Vergleich zum Vorjahr liegt hier der Zuwachs bei 15 Prozent. Im gleichen Zeitraum stieg das jährliche Vertragsvolumen der ACV um 9 Prozent auf 3,8 Milliarden US-Dollar. Im deutschsprachigen Raum, der größten Teilregion von EMEA, lag der jährliche Vertragswert der neu abgeschlossenen Managed-Services-Verträge bei 1,1 Milliarden US-Dollar und übertraf damit den Vorjahreswert um mehr als das Doppelte. Das Wachstum ist auf die Stärke der ADM- und Infrastruktursegmente zurückzuführen.
In den ersten neun Monaten belief sich der jährliche Vertragswert der Neuabschlüsse in der EMEA-Region auf einen neuen Rekordwert von 23,2 Milliarden US-Dollar. Dies entspricht einem Anstieg von 15,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die XaaS-Vergaben kletterten um 23 Prozent auf 11,5 Milliarden US-Dollar und liegen damit ebenfalls auf einen neuen Höchststand. Auch im Managed-Services-Segment beträgt die Summe der Fremdvergaben 11,5 Milliarden US-Dollar, was einem Zuwachs von 9 Prozent entspricht. Insgesamt wurden 798 Verträge abgeschlossen, die mindestens 5 Millionen US-Dollar schwer sind. Dies ist eine Zunahme gegenüber dem Vorjahr von mehr als 15 Prozent.
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