Irrtum Metaverse: Die 5 größten Missverständnisse

Über das Metaverse gibt es viele Missverständnisse. Viele Werbungen sind irreführend und vermitteln ein falsches Bild der digitalen Parallelwelt. Zusätzlich ist viel Halbwissen über das Metaverse verbreitet. Was sind die fünf größten Missverständnisse darüber? Was davon ist wahr und was ist falsch?

Metaverse und Web3 sind dasselbe

Wer sich nicht gut mit Blockchain und Co auskennt, denkt, dass Metaverse und Web3 dasselbe sind. Beides basiert zwar auf der Blockchain-Technologie und ist dezentral, doch das Metaverse ist lediglich ein Teil des Web3. Das Web3 ist die neue Generation des Internets. Das Metaverse hingegen besteht aus mehreren Plattformen im neuen Web. Demnach ist es nicht dasselbe.

Das Metaverse ist etwas Neues

Vor allem dem Marketing verschiedenen Unternehmen ist es geschuldet, dass das Metaverse als etwas Neues angesehen wird. Der Begriff ist jedoch erstmals 1991 in einem Roman von Neal Stephenson aufgetaucht, der damit eine virtuelle Realität beschrieb – und das ist es auch, was das Metaverse heute ist. Außerdem greift das 2003 publizierte Spiel Linden World (später: Second Life) schon einige Eigenschaften des heutigen Metaverse auf. In diesem Spiel und im Metaverse kann man einen Avatar erstellen und damit verschiedenste Tätigkeiten ausführen. Die Anfänge des Metaverse liegen demnach bereits 20 Jahre zurück, der Gedanke sogar über 30.

Das Metaverse ist nur ein Spiel

Der Vergleich mit Second Life lässt denken, dass es sich auch beim Metaverse um ein Spiel handelt. Doch auch das ist nicht korrekt. Das Metaverse besteht aus mehreren Plattformen. Die bekanntesten Beispiele dafür sind Decentraland und The Sandbox. Bei Decentraland kann man sich beispielsweise Land kaufen und darauf etwas bauen. So nutzen bereits verschiedene Marken wie Nike, Zara und Gucci diese Plattformen zu Marketingzwecken. Im Metaverse kann man zudem allen Beschäftigungen nachgehen, die man auch im echten Leben machen würde. Daher ist das Metaverse mehr als nur ein Spiel – vielmehr ist es eine digitale Parallelwelt.

Ohne VR kann man das Metaverse nicht betreten

Auch der Irrtum, dass für den Einstieg ins Metaverse ein Virtual Reality Produkt notwendig ist, ist verbreitet. Schuld daran sind die vielen Werbungen, die das Metaverse mit Menschen präsentieren, die eine VR-Brille tragen. Schon alleine wenn man Metaverse bei Google eingibt, erscheinen unzählige Bilder mit VR-Brillen. VR-Technologie macht das Metaverse-Erlebnis zwar intensiver, doch nötig dafür ist sie nicht. Das einzige, was man benötigt, um in die digitale Parallelwelt einzutauchen, ist ein Computer, eine Spielkonsole oder ein Handy.

Das Metaverse wird eines Tages alles überholen

Es sind der Respekt und auch die Angst vor der immer schneller voranschreitenden Digitalisierung, die uns dazu bringt, zu denken, das Metaverse würde irgendwann einmal die reale Welt ersetzen. Fakt ist, dass das Metaverse noch in Kinderschuhen steckt und sich noch sehr weit entwickeln wird. Die Technologie und Möglichkeiten werden besser und vielfältiger und wahrscheinlich können wir noch viel von Zuckerberg und Co. erwarten. Doch, dass das Metaverse eines Tages alles überholen wird, ist unrealistisch. Unsere Gesundheit würde das schlichtweg nicht erlauben, denn jeder Mensch benötigt regelmäßig Frischluft, Bewegung und soziale Kontakte. Es wird also in Zukunft nicht jeder den ganzen Tag vor seinem Gerät sitzen und im Metaverse unterwegs sein.

Fazit

Die Beispiele zeigen, dass Metaverse-Werbungen sehr irreführend sind. Doch je weiter sich das Metaverse entwickeln wird, desto mehr werden sich die Menschen damit beschäftigen. Und mit den Irrtümern wird nach und nach aufgeräumt werden. Das Metaverse wird in Zukunft aller Wahrscheinlichkeit nach einen großen Hype auslösen, doch auch dieser wird irgendwann wieder vorbei sein. Es kann auch vieles ändern, wie unsere Verhaltensweise und Erfahrungen, die Geräte und Geschäftsmodelle in der realen Welt. Doch was genau man erwarten kann, das weiß nur die Zukunft.

Maximilian Schmidt

ist CEO von CPI Technologies. Das Unternehmen entwickelt unter anderem  eine NFT-basierte Digital Identity und ist spezialisiert auf Software-Entwicklung in den Bereichen Blockchain, Finanzen und KI sowie Marketing und Fundraising.

Roger Homrich

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