Microsoft meldet Gewinneinbruch im ersten Fiskalquartal

Microsoft hat im ersten Quartal des Geschäftsjahrs 2023 (bis 30. September) einen Nettogewinn von 17,6 Milliarden Dollar erwirtschaftet. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum schrumpfte der Profit somit um 14 Prozent. Seinen Umsatz steigerte der Softwarekonzern indes um 11 Prozent auf 50,1 Milliarden Dollar, wozu vor allem die Cloudsparte beitrug.

Beide Kategorien übertreffen die Erwartungen von Analysten, wie CNBC berichtet. Trotzdem brach der Kurs der Microsoft-Aktie im nachbörslichen Handel um 6,65 Prozent oder 16,66 Dollar auf 234 Dollar ein. Der Preis des Papiers näherte sich damit dem aktuellen 52-Wochen-Tief von 219,13 Dollar.

Ein Grund für die Reaktion von Anlegern dürfte Microsofts eher zurückhaltende Prognose für das laufende Dezemberquartal sein. Im zweiten Vierteljahr des neuen Geschäftsjahrs strebt das Unternehmen Einnahmen von bis zu 53,35 Milliarden Dollar an, was einem Plus von rund 2 Prozent entsprechen würde. Die Wall Street erwartet indes 56,05 Milliarden Dollar. Auch die Prognose für die operative Marge fällt bei Microsoft mit 40 Prozent geringer aus als bei den Analysten. Sie rechnen mit 42 Prozent.

Umsatz der Windows-Sparte stagniert

Die Intelligent Cloud Group, Microsofts größter Geschäftsbereich, nahm in den Monaten Juli, August und September 20,33 Milliarden Dollar ein. Das entspricht einem Wachstum von 20 Prozent. Allein der Bereich Azure und andere Clouddienste verbesserte sich um 35 Prozent. Zum operativen Gewinn trug die Cloudsparte 8,98 Milliarden Dollar bei, 17 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Ein Wachstum von 9 Prozent meldete die Sparte Productivity and Business Processes. Ihren Einnahmen erhöhten sich auf 16,47 Milliarden Dollar. Der daraus generierte operative Gewinn kletterte um 10 Prozent auf 8,32 Milliarden Dollar. Office-Produkte für Unternehmen und Verbraucher erzielten jeweils ein Plus von 7 Prozent. Dynamics-Produkte und -Dienste legten um 15 Prozent zu.

Der Umsatz der Windows-Sparte stagnierte indes bei 13, 33 Milliarden Dollar. Ihr operativer Gewinn schrumpfte hingegen um 15 Prozent auf 4,22 Milliarden Dollar. Ebenfalls um 15 Prozent sanken die Umsätze, die Microsoft mit Windows-Lizenzen für OEM-Kunden generierte.

“In einer Welt, die mit zunehmendem Gegenwind konfrontiert ist, ist die digitale Technologie der ultimative Rückenwind”, sagte Satya Nadella, Chairman und Chief Executive Officer von Microsoft. “In diesem Umfeld konzentrieren wir uns darauf, unseren Kunden zu helfen, mit weniger Aufwand mehr zu erreichen, während wir in langfristige Wachstumsbereiche investieren und unsere Kostenstruktur diszipliniert verwalten.”

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die Redaktionen von Silicon.de und ZDNet.de. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Mehr Datenschutz in der Montage

Assistenzsysteme unterstützen Monteure bei der Arbeit. Zu oft zahlt man jedoch mit den eigenen Daten…

16 Stunden ago

Cyber Resilience Act: Countdown läuft

Hersteller werden stärker in die Pflicht genommen, den gesamten Lebenszyklus ihrer Produkte in den Blick…

17 Stunden ago

KI auf dem Prüfstand

LLMs besitzen einerseits innovative neue Fähigkeiten, stellen Unternehmen allerdings auch vor diverse Herausforderungen: ob EU…

2 Tagen ago

Rechenzentren: Deutschland verliert Anschluss

Server-Ausbau in den USA und China macht große Fortschritte, deutscher Weltmarktanteil sinkt. Lichtblicke in Frankfurt…

2 Tagen ago

KI steigert Nachfrage nach hybriden Workplace-Umgebungen

Der Markt für Workplace Services gerät in Bewegung. Das bestmögliche digitale Nutzererlebnis gilt als Schlüssel…

2 Tagen ago

Hagebau erreicht E-Mail-Sicherheit mit der NoSpamProxy Cloud

Schutz für 10.000 Postfächer über rund 200 Domains: Private-Stack-Variante kombiniert Vorteile einer Cloud-Lösung mit Sicherheit…

3 Tagen ago