Frauen und die IT-Branche, eine Art Hassliebe. Laut der Studie „Rahmen- und Arbeitsbedingungen für Frauen in der Internetwirtschaft“ lag der Frauenanteil in der IT-Branche in Deutschland im Jahr 2020 bei 16 Prozent. Viel zu gering. In Ländern wie beispielsweise den USA sieht die Lage zwar etwas besser aus, aber es besteht ebenso dringenden Nachholbedarf.
Genau zu diesem Entschluss kamen die Frauen des „Women in Tech“ Forums, Teil des CyberFit Summit 2022 der Firma Acronis in Miami.
Hier trafen sich weibliche Führungskräfte der IT-Branche, um über den Status Quo und die Zukunft der Frauen im diesem Business zu sprechen. Die Bilanz fällt – wie erwartet- nicht rosig aus, aber die frohe Botschaft ist, dass wir als Gesellschaft eine ganze Menge tun können, um die Situation zu verbessern. Eins ist klar: Es ist nicht nur ein Frauenthema.
Mehr Verständnis und Flexibilität
„Frauen brauchen mehr Flexibilität, um den Anforderungen der Branche gerecht zu werden“, erklärt Tery Howard, Head of Technology beim Football Team Miami Dolphins. Denn die Doppelbelastung Job und Familie unter einen Hut zu bringen erschwert die Karriereentwicklung. Viele Frauen wollen es aber unbedingt schaffen und arbeiten mehr oder weniger rund um die Uhr. Da sei gegenseitiges Verständnis wichtig.
Die Managerin geht weiter: „Wir müssen für eine geeignete Ausbildung für Frauen sorgen, schließlich sollen sie sich komfortabel in unserer Branche fühlen“.
Genau derselben Meinung ist Ashley Tayler, Head of Talent bei Acronis. Sie betont: „Women in Tech ist nicht nur ein Frauenthema. Männer müssen aktiv mitwirken“. Es geht darum, eine ansprechende Arbeitsatmosphäre für alle zu schaffen.
Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten
Tye Hayes, Gründer und CEO von N-Ovate Business Solutions weißt aus eigener Erfahrung, dass in einer Männerdomäne zu arbeiten anfangs furchteinflößend sein kann: „ich sage immer zu jungen Frauen, es ist nicht immer einfach, aber du kannst es schaffen“. Frauen müssen sich aber dazu bereit erklären sich in technische Themen einzuarbeiten. Eins will sie auf jeden Fall klarstellen: „Du musst dich nicht wie ein Mann verhalten, um in der IT zu arbeiten“.
Was viele weibliche Mitarbeiter anscheinend noch lernen müssen ist Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu haben. Das sieht man deutlich schon bei den Bewerbungen: „Frauen sind oft zu bescheiden und lassen ihre Qualifikationen weg“, erzählt Amy Babinchak, Presidentin des Branchenverbandes National Society of IT Service Providers (NSITSP). Es ist Aufgabe der Manager, dies zu berücksichtigen.
Auch „Fehler im Job zu machen gehört dazu“, betont Tery Howard „es wird immer etwas schief geben, aber wichtig ist aufzustehen und die Lektion zu lernen“ fügt sie hinzu.
Es geht nicht ohne Frauen
Ein diverses und inklusives Unternehmen operiert erfolgreicher und profitabler. Und angesichts des Fachkräftemangels können sich Arbeitgeber heutzutage kaum erlauben, auf weibliche IT-Mitarbeiter zu verzichten. Für Frauen bedeutet dies große Chancen, aber nicht nur für sie. Denn wir müssen weiblicher werden, wenn wir die Digitale Transformation schaffen wollen.
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