Datenschutz bei Apps? Häufig Fehlanzeige.
Tech-Unternehmen Usercentrics prüft 250 Apps auf datenschutzkonforme Nutzung. 90 Prozent fallen durch.
Neun von zehn Apps erheben personenbezogene Daten von Nutzern, ohne dass diese eingewilligt haben – ein klarer Verstoß gegen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) und die E-Privacy-Richtlinie. Das ist das Ergebnis einer Analyse von 250 Apps, für die Usercentrics im Oktober 2022 jeweils 50 Apps aus fünf verschiedenen Kategorien geprüft hat: Lebensmittel, Lifestyle, Fitness und Gesundheit, Finanzen sowie Glücksspiel.
Das Ergebnis? Bei den Lebensmittel-Angeboten ist der Datenschutz noch am besten: “Nur” 84 Prozent der Apps aus dieser Kategorie entsprechen nicht den Vorgaben der DSGVO, bei den Finanz-Apps (Platz zwei) sind es 86 Prozent. Unrühmliches Schlusslicht: die Glücksspiel-Angebote. 100 Prozent in dieser Kategorie halten die Vorgaben der DSGVO nicht ein.
App-Analyse: auf der Suche nach Trackern
“Die Ergebnisse des Berichts zeigen: Die meisten Apps sind noch weit davon entfernt, die DSGVO und die E-Privacy-Richtlinie korrekt umzusetzen. Und das, obwohl die Nutzer einen Großteil ihrer Zeit in Apps verbringen, wo letztlich die meisten persönlich identifizierbaren Informationen gesammelt werden – in den meisten Fällen immer noch ohne ausdrückliche Einwilligung”, sagt Valerio Sudrio von Usercentrics.
Usercentrics verwendete für die Analyse der Apps das Tool Apptopia. Untersucht wurden ausschließlich Apps, die Tracker von Drittanbietern zum Zweck der Analyse, Attribution, Monetarisierung und/oder Marketing installieren, der Nutzer in der EU sind und die täglich mindestens 50.000 täglich aktive Nutzer hatten. Die meisten der in den Apps eingebetteten Tracker sind darauf ausgelegt, personenbezogene Daten wie IP-Adressen, Online-Kennungen und Standortdaten zu verarbeiten.