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Welche Cloud-Trends 2023 wichtig werden

Trend 1: Cloud-native Entwicklung und Serverless-Anwendungen

Unternehmen nutzen die Cloud unter anderem wegen ihrer großen Flexibilität und Skalierbarkeit. Beide Vorteile kommen sowohl bei serviceorientierten Applikationen und der Nutzung von Containerlösungen wie Kubernetes als auch in der Abstraktion zwischen Anwendung und der darunterliegenden Computerleistung mit Serverless-Funktionen zum Tragen. Cloud-Anbieter und Hyperscaler stellen komplett gemanagte Plattformen zur Verfügung, auf denen sich Funktionen automatisch und den individuellen Anforderungen entsprechend skalieren lassen. In diesem Zusammenhang kommen auch andere Entwicklungsmethoden zum Einsatz, die beispielsweise auf DevOps-Methoden unter Nutzung von CI/CD Pipelines basieren. Die IT-Administration wandelt sich und immer mehr IT-Abteilungen nutzen die gemanagten Services der Anbieter anstatt eine eigene Infrastruktur aufzubauen. Das reduziert den Aufwand für die IT-Abteilung und erhöht ihre Produktivität.

Trend 2: No-Code und Low-Code

Ein weiterer, sich fortsetzender Trend ist die Demokratisierung von Software durch Low-Code-/No-Code-Plattformen. Silodenken zwischen IT und Fachabteilung ist nicht mehr zeitgemäß – nicht nur aufgrund des chronischen Mangels an Entwicklern. Zukunftsfähig aufgestellte Unternehmen nutzen Cloud-basierte Coding-Lösungen, um das Wissen und die Erfahrungen aller Mitarbeiter in die digital abgebildeten Geschäftsprozesse mit einfließen zu lassen. Viele Cloud-Anbieter stellen dafür zahlreiche Tools zur Verfügung, mit denen auch Kolleginnen und Kollegen ohne Programmierkenntnisse tätig werden können. Im engen Austausch mit der IT und anderen Fachbereichen entstehen so neue Applikationen, die die individuellen Business-Anforderungen abbilden und mit den Unternehmensanforderungen skalieren.

Trend 3: Integration von ERP-System und Cloud-Services

Nachdem sich bereits immer mehr Unternehmen dazu entschlossen haben, ihr ERP-System in die Cloud zu migrieren, folgt nun eine weitere konsequente Entwicklung, die über Lift and Shift hinausgeht: eine Verzahnung von ERP-Prozessen mit Cloud-basierten Plattformservices. Als logistisches Rückgrat steuert das ERP-System sämtliche Abläufe im Unternehmen. Entsprechend groß sind die Möglichkeiten für eine Optimierung: Selbst kleine Anpassungen in Teilprozessen können große positive Effekte haben. Um die entsprechenden „Stellschrauben“ zu identifizieren und im nächsten Schritt zu justieren, werden Unternehmen ihre Prozesse noch stärker durch Nutzung von von Analytics und Funktionen für KI und Machine Learning optimieren. Beschleunigt wird diese Entwicklung dadurch, dass immer mehr Provider fertige Patterns und Lösungen für bestimmte Anforderungen anbieten. Das verringert die Einstiegshürden, beispielsweise bei der Bildung der Datalakes, und ermöglicht schnelle erste Quick Wins. Wer auf die Public Cloud, beziehungsweise einen Hyperscaler, baut, kann klein anfangen und die Kapazitäten dann Schritt für Schritt erweitern.

Trend 4: Cybersecurity wird zum Treiber für die Cloud

Lange Zeit wurde die Cloud als Betriebsumgebung vor allem im Hinblick auf Security kritisch betrachtet. Heute sehen Verantwortliche eher die Vorteile in Bezug auf Sicherheit und Desaster-Absicherung. Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, die Cloud zur Verbesserung der eigenen IT-Security heranzuziehen. Dazu gehören beispielsweise Cloud-gestützte Lösungen für Thread Detection, Desaster-Absicherung durch Virtual Desktop-Lösungen oder schlicht eine Auslagerung von Backups in ein externes Failover-Rechenzentrum. Auch eine Lift & Shift-Migration bedeutet für viele Unternehmen schon eine Erhöhung der Sicherheit.

Unternehmen, die ihre IT in die Cloud verlagern und dort betreiben, sehen oft vor allem infrastrukturelle Vorteile wie Verfügbarkeit, Skalierbarkeit und Flexibilität. Doch auch im Hinblick auf IT-Sicherheit wird der Umzug in die Wolke immer attraktiver werden. Der Grund: Versierte Provider verfügen über eine etablierte Struktur für Cybersecurity, die sie Kunden in Form von Managed Cloud Security Services zur Verfügung stellen. So profitieren Unternehmen dann beispielsweise von einem rund um die Uhr betriebenen Security Operations Center (SOC) oder Security Information & Event Management (SIEM). Das benötigte Level an Sicherheit und die Integration der Security-Services für hybride Cloud-Umgebungen aufzubauen und zu unterhalten, wäre für viele Unternehmen extrem aufwendig – über die Nutzung von Cloudservices in Kombination mit einem Managed Security Service Provider (MSSP) sind sie aus Kundensicht jedoch ganz einfach buch- und nutzbar.

Trend 5: Integrationsservices für SaaS

Eine große Anzahl flexibel bereitstellbarer PaaS- und SaaS-Modelle ist einer der wesentlichen Vorteile der Cloud. Doch je mehr verschiedene Software im Einsatz ist, desto schneller kann es unübersichtlich werden – und die Vielfalt vom Segen zum Fluch. Vor allem die Benutzerfreundlichkeit leidet, wenn verschiedene Lösungen von verschiedenen Anbietern zwar über eine Cloud-Plattform verfügbar, aber nicht unbedingt miteinander integriert sind. Deswegen geht der Trend hin zu Integrations-Services, die es Anwendern beispielsweise ermöglichen, sich via Single Sign-On nur einmal authentifizieren zu müssen, um anschließend alle in ihrer Berechtigungsstufe verfügbaren Applikationen und Services nutzen zu können. Zudem ermöglichen diese Services durch Lösungen für Prozessautomatisierung eine nahtlose Integration benutzerfreundlicher Bedienoberflächen in komplexe Backendsysteme.

Roger Homrich

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