Laut der Infosys-Umfrage „ESG Redefined: From Compliance to Value Creation“ gaben neun von zehn Führungskräfte an, dass ihre ESG-Ausgaben zu moderaten oder signifikanten finanziellen Erträgen führte. 66 Prozent der Befragten konnten ESG-Renditen innerhalb von drei Jahren realisieren. Der Bericht räumt ein, dass trotz des eindeutigen Zusammenhangs zwischen ESG und Gewinnwachstum die Budgets in der derzeitigen Wirtschaftslage wahrscheinlich ein Hindernis darstellen.
„Die Idee, dass man investieren muss, um Geld zu verdienen, ist nicht neu. Obwohl 90 Prozent der Befragten in unserer Studie sagen, dass ESG eine Rendite bringt, wenden viele Unternehmen diese Strategie jedoch nicht hinsichtlich ESG an, wie sie es in anderen Bereichen tun. Organisationen müssen ihre Sichtweise dahingehend ändern, dass sie ESG als wertschöpfend anerkennen, um die finanziellen Vorteile von ESG-Investitionen zu nutzen und eine maximale Wirkung bei der Schaffung einer besseren, nachhaltigeren Welt zu erzielen“, sagt Mohit Joshi von Infosys.
ESG ist nachweislich ein Gewinnbringer
Der Bericht ergab, dass eine Steigerung der ESG-Ausgaben um zehn Prozent mit einem höheren Gewinn von einem Prozentpunkt korreliert. Ein Unternehmen, das derzeit fünf Prozent seines Budgets für ESG ausgibt, kann mit einer Gewinnsteigerung von einem Prozentpunkt rechnen, wenn es sein Betriebs- oder Kapitalbudget anpasst, um den Anteil der ESG-Ausgaben auf 15 Prozent zu erhöhen.
Das Übersehen der „S“ und „G“ in ESG verringert die Rentabilität
Viele Unternehmen konzentrieren sich bei ihren ESG-Bemühungen auf den Umweltbereich und verpflichten sich zu Kohlenstoffneutralität, Netto-Null und Reduzierung der Treibhausgasemissionen. Es gibt jedoch auch Möglichkeiten zur Verbesserung der finanziellen Ergebnisse durch soziale und Governance-Initiativen. Forschungsdaten zeigen, dass soziale Initiativen wie die Vielfalt im Vorstand mit einer verbesserten Rentabilität korrelieren.
Eine ESG-Führungsstrategie korreliert mit einem Anstieg des Gewinn- und Umsatzwachstums um zwei Prozentpunkte
Unternehmen schneiden finanziell besser ab, wenn sie die folgenden Führungskräfte vorweisen können: einen Chief Diversity Officer (CDO), einen Chief Sustainability Officer (CSO). Ein ESG-Ausschuss im Vorstand und ein CSO, der Kapitalausgaben für ESG-Initiativen freigibt, runden die Entscheider ab. Allerdings gibt nur etwa ein Viertel (27 Prozent) der Befragten an, dass in ihrem Unternehmen alle vier Führungskräfte vorhanden sind. Die Analyse der Umfragedaten ergab auch, dass die C-Suite und die obersten Führungsetagen, die am meisten vernachlässigten Bereiche für ESG-Veränderungen sind. Nur 19 Prozent der Befragten gaben an, dass ihr Unternehmen die Vergütung der Führungskräfte an ESG-Ziele bindet. Bei 30 Prozent liegt die Verantwortung für ESG überhaupt bei der Führungsebene.
Transparenz in der Lieferkette ist wichtig
Die Untersuchung ergab, dass fast alle Unternehmen daran interessiert sind, ihre ESG-Ziele mit ihrer Lieferkette in Einklang zu bringen, zumal immer öfter erwartet wird, dass sie über ihre Scope-3-Treibhausgasemissionen Rechenschaft ablegen. Allerdings teilt weniger als ein Drittel die ESG-Erwartungen oder -Anforderungen mit ihren Lieferanten. Nur 16 Prozent gaben an, dass sie Verträge auf der Grundlage von ESG-Daten der Beteiligten in der Lieferkette neu verhandeln – ein deutlicher Hinweis darauf, dass mehr Führungsstärke in der Lieferkette und Anreize zur Weitergabe von ESG-Daten erforderlich sind, sei es, um neue Vertragsanforderungen zu erfüllen oder um sich für andere in der Lieferkette attraktiver zu machen.
Zur Studie
Die anonyme Online-Umfrage wurde unter 2.500 Führungskräften aus unterschiedlichen Branchen in den USA, Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Skandinavien, Australien, Neuseeland, China und Indien durchgeführt. Um zusätzliche, qualitative Erkenntnisse zu gewinnen, wurden Fachexperten und Führungskräfte aus der Wirtschaft befragt.
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