EU: Neue Smartphones ab Ende 2024 nur noch mit USB-C
Mit der Veröffentlichung der neuen Richtlinie beginnen nun die Umsetzungsfristen. Bis Ende 2023 müssen alle EU-Mitgliedstaaten die Richtlinie in nationales Recht umsetzen.
Nachdem das Europäische Parlament im Oktober den Weg für die Einführung einheitlicher Ladegeräte für mobile Geräte freigemacht hat, hat die EU nun die zugehörige EU-Richtlinie veröffentlich. Sie tritt noch dieses Jahr in Kraft und löst somit alle weiteren Fristen für die verpflichtende Umstellung auf USB-C als Ladenanschluss aus.
Mit dem Inkrafttreten der Richtlinie am 27. Dezember 2022 bleiben den EU-Mitgliedstaaten zwölf Monate, um die Richtlinie in nationales Recht umzusetzen. Weitere zwölf Monate später, also bis spätestens Ende Dezember 2024, muss die Richtlinie dann angewendet und somit auch von den Geräteherstellern umgesetzt werden: Ab dem Zeitpunkt dürfen bestimmte neue mobile Geräte nur noch mit einem USB-C-Ladeanschluss in Verkehr gebracht werden.
Die Anforderung gilt dann unter anderem für Mobiltelefone, Tablets und Kameras. Unter die Richtlinie fallen aber auch Kopfhörer, Headsets, tragbare Videospielkonsolen, Lautsprecher, E-Reader, Tastaturen, Mäuse und tragbare Navigationssysteme. Auch Laptops mit einer Leistungsaufnahme von bis zu 100 Watt benötigen einen Ladeanschluss im Format USB-C – allerdings erst ab Frühjahr 2026.
Darüber hinaus plant die EU auch einheitliche Interoperabilitätsanforderungen. So sollen Geräte mit einer Schnellladefunktion alle die gleiche Ladegeschwindigkeit unterstützen. Ziel ist es, dass sich alle Geräte mit jedem kompatiblen Ladegerät aufladen lassen. So soll es dann laut EU auch möglich sein, neue Geräte grundsätzlich ohne neues Ladegerät in den Verkauf zu bringen. Ein einziges Ladegerät soll dann für alle kleinen und mittelgroßen elektronischen Geräte reichen.
Die meisten Gerätehersteller haben den Umstieg auf USB-C bereits vollzogen. Lediglich bei besonders preisgünstigen Geräten kommt oftmals noch der ältere Micro-USB-Anschluss zum Einsatz. Wichtigste Ausnahme ist der iPhone-Hersteller Apple, der bei den meisten seiner Produkte immer noch den hauseigenen Lightning-Anschluss verbaut. Apple kündigte jedoch bereits an, die Richtlinie umzusetzen.
Die EU hofft, Verbrauchern jährliche Ausgaben von bis zu 250 Millionen Euro für unnötige Ladegeräte zu ersparen. Außerdem sollen jedes Jahr bis zu 11.000 Tonnen Elektroschrott wegfallen.