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Bericht: Apple erlaubt künftig in der EU App Stores von Mitbewerbern

Apple plant offenbar, zumindest in der Europäischen Union seine iPhones und iPads für App-Marktplätze von Drittanbietern zu öffnen. Das will zumindest Bloomberg von nicht näher genannten Quellen erfahren haben. Mit dem Schritt soll sich Apple den Vorgaben des neuen Gesetzes über digitale Märkte beugen.

Nutzer sollen künftig in der Lage sein, Apps aus anderen Quellen als dem Apple App Store zu installieren. Das wiederum würde Nutzern und App-Anbietern die Möglichkeit geben, die von Apple erhobene Provision von 30 Prozent zu umgehen.

Den Digital Markets Act hatte das Europaparlament zusammen mit dem Gesetz über digitale Dienste im Juli verabschiedet. Beide Gesetze sollen sicherstellen, dass was außerhalb des Internets verboten ist, auch im Internet verboten ist. Dazu gehört, dass als Gatekeeper eingestufte große Anbieter wie Apple besondere Regeln einhalten müssen, um Dritten einen fairen Marktzugang zu ermöglichen. Bei Verstößen können Gatekeeper mit Geldstrafen in Höhe von 10 Prozent ihres Jahresumsatzes belegt werden.

In der Android-Welt war es schon immer möglich, neben dem Google Play Store auch App-Marktplätze von anderen Anbietern zu nutzen. Zudem unterstützt Android das sogenannte Sideloading, bei dem Apps auch unter Umgehung eines Stores direkt mithilfe eines Installationspakets installiert werden können. Apple indes beschränkt den Zugang zu Apps auf seinen App Store. Eine Öffnung seiner Plattform sieht das Unternehmen als Sicherheitsrisiko für Nutzer an.

App-Entwickler wehren sich immer wieder geben Apples Provisionsanspruch, vor allem wenn es um In-App-Käufe geht. Der Fortnite-Anbieter Epic Games zog in der Sache sogar gegen Apple vor Gericht, verlor seine Klage jedoch in der ersten Instanz weitgehend. Das Berufungsverfahren läuft noch.

Unklar ist dem Bericht zufolge noch, wie Apple künftig mit In-App-Käufen umgehen wird. In diesem Punkt könnte das Unternehmen aus Cupertino die neuen Regeln nicht befolgen, um diese Einnahmequelle nicht zu verlieren.

Die Anpassungen könnte Apple bereits mit iOS 17 im kommenden Jahr einführen. Die Quellen von Bloomberg schließen nicht aus, dass Apple die Öffnung seines Systems anschließend auch auf Märkte außerhalb der Europäischen Union ausweiten wird.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die Redaktionen von Silicon.de und ZDNet.de. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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