Quantencomputer haben in den vergangenen Jahren Bedenken hinsichtlich der Zukunft von Kryptowährungen und der Blockchain-Technologie aufgeworfen. So wird etwa allgemein angenommen, dass hoch entwickelte Quantencomputer später einmal in der Lage sein werden, die heutige Verschlüsselung zu durchbrechen. Das würde die Frage der Sicherheit für die Blockchain-Nutzer zu einem schwerwiegenden Problem machen. Welche potenziellen Gefahren verbergen sich hier? Welche Vorteile bringt diese Innovation? Und wie sieht die Zukunft der Blockchain-Technologie aus?
Sicherheit hat bei Blockchains oberste Priorität. Strenge Regeln steuern den Kontrollprozess der einzelnen »Nodes«, sprich der Nutzer, die Transaktionen kontrollieren und validieren. Die Technologie entwickelt sich aber auch in anderen Bereichen ständig weiter und neue Entwicklungen können dazu führen, dass Verschlüsselungssysteme gebrochen werden. So hat das japanische Unternehmen Fujitsu kürzlich den weltweit schnellsten Quantencomputer-Simulator entwickelt. Zusammen mit dem RIKEN-Forschungsinstitut und anderen Technologieunternehmen hat sich das Unternehmen zum Ziel gesetzt, im Jahr 2023 einen Quantencomputer auf den Markt zu bringen. Diese Innovation könnte jedoch den Kryptomarkt in Gefahr bringen: Die Verschlüsselungssysteme, die bisher als sicher galten, könnten geknackt werden. Das kryptografische Protokoll SHA-256 zum Beispiel, das für Bitcoin verwendet wird, gilt als unknackbar. Der Grund dafür ist die Tatsache, dass die heutige Technologie nicht in der Lage ist, das Sicherheitsprotokoll zu knacken – zumindest nicht innerhalb der Zeit eines Menschenlebens. Das Quantencomputing könnte hier in naher Zukunft eine Bedrohung darstellen. Schon bald könnte die rasante Entwicklung dazu beitragen, dass Verschlüsselungssysteme geknackt werden. Sollte der Blockchain-Mechanismus außer Kraft gesetzt werden, wird es nicht mehr möglich sein, Hacker rechtzeitig zu erkennen und zu stoppen.
Neben der Quantentechnologie macht auch die Blockchain-Technologie selbst kontinuierliche Fortschritte und bereitet sich auf quantencomputing-basierte Angriffe vor. So schreitet die Entwicklung im Bereich der Gefahrenprävention weiter voran und erforscht etwa quantensichere kryptografische Verschlüsselungsalgorithmen. Ihr Ziel ist es, die Protokolle von Bitcoin und Co. zu unterstützen. Aller Voraussicht nach würden die Algorithmen sogar dem Quantencomputer von Fujitsu standhalten. Denn selbst dieser würde tausend Jahre benötigen, um einen solchen Verschlüsselungsalgorithmus zu knacken. In Zusammenarbeit mit der US-Bank JPMorgan arbeitet die Firma Toshiba derzeit an einer entsprechenden Quantenschlüsselverteilung. Diese kann vor Betrügereien durch Quantencomputer schützen.
Quantencomputer gelten als die neue Generation von Computern, die das goldene Zeitalter einläuten soll. Das IT-Unternehmen IBM hat im vergangenen Jahr seinen Quantencomputer »Quantum System One« in Deutschland vorgestellt. Er ist der erste kommerziell genutzte Quantencomputer, der in Europa realisiert wird und die hiesige Forschung voranbringen soll. Mit dem Supercomputer können klassische Computer durch schnellere Leistungen ersetzt werden. Mit Japans erstem Quantencomputer wollen auch Fujitsu und RIKEN bemerkenswerte Fortschritte erzielen. Sie entwickelten bereits 2011 mit dem schnellsten Rechnersystem »K Computer« eine hohe Rechenleistung. Nun soll mit dem Quantencomputing ein Meilenstein in der Computerwelt erreicht werden. Fujitsu-CTO Mahajan betont, dass Quantencomputer helfen werden, kompliziertere Probleme in vielen Bereichen wie Finanzen, Medizin oder Molekulardynamik zu lösen.
Im Bereich der Computertechnologie ist die Quantentechnologie die Zukunft und kann künftig zahlreiche Sektoren revolutionieren. Allerdings kann sie ebenfalls zu einer Bedrohung für die Blockchain-Sicherheit werden. Denn Quantencomputer haben die Fähigkeit, die Mechanismen zu entschlüsseln und es so Betrügern leichter zu machen, sich Zugang zu verschaffen. Doch die Blockchain-Technologie ist derzeit in ständiger Weiterentwicklung und arbeitet an neuen Verschlüsselungsalgorithmen. Dennoch ist es ungewiss, ob sie es vor der Einführung der neuen Quantencomputer schaffen wird. Unbestritten ist auch, dass Supercomputer einen gewaltigen Fortschritt darstellen. So könnten sich Medizin, Molekulardynamik und dergleichen mithilfe der Quantentechnologie noch stärker entwickeln. Es überwiegen die Vorzüge gegenüber den negativen Aspekten. Gleichwohl muss die Blockchain-Technologie in Zukunft schritthalten, damit sie nicht im Schatten der Quantencomputer verschwindet.
Maximilian Schmidt
ist CEO von CPI Technologies. Das Unternehmen entwickelt u. a. eine NFT-basierte Digital Identity und ist spezialisiert auf Software-Entwicklung in den Bereichen Blockchain, Finanzen und KI sowie Marketing und Fundraising.
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