Die Mobilität der Zukunft ist digital, vernetzt und auf Abruf verfügbar. „Für eine nachhaltige Mobilitätswende braucht es ein Mobilitäts-Ökosystem, das den souveränen und sicheren Austausch von Daten unter allen beteiligten Akteuren ermöglicht. Nur so können Anbieter vernetzte Plattformen realisieren, die unter Berücksichtigung von Echtzeitdaten das geeignetste Verkehrsmittel und die effizienteste Route ermitteln“, sagt Oliver Süme, Vorstandsvorsitzender vom eco – Verband der Internetwirtschaft anlässlich des Mobilitätsgipfels der Bundesregierung.
Zentralisierte Service- und Datenplattformen könnten mithilfe künstlicher Intelligenz die komfortabelste und effiziente Route ermitteln sowie Verkehrsflüsse optimal aussteuern. Dies berge auch hohe Klimaschutzpotenziale, so Süme weiter. Allein durch die Optimierung von Verkehrsflüssen im städtischen Pkw-Verkehr ließen sich mittels vernetzter Mobilität bis 2030 bis zu 50 Prozent der CO2-Emissionen einsparen. So das Ergebnis einer Studie von Arthur D. Little im Auftrag des eco – Verband der Internetwirtschaft.
“Leider sehen wir in der Umsetzung jedoch noch zu wenig Fortschritte. Ohne aussagekräftige Daten und deren Verfügbarkeit ist die Vernetzung und innovativer Fortschritt im Mobilitätssektor schier unmöglich“, so Süme. Die „Mobilithek“ und der Mobility Data Space seien hierbei ein wichtiger Schritt. Um die Anzahl an Datenbeständen und den Austausch zu fördern, brauche es jedoch endlich klare und verhältnismäßige Regeln für den Austausch von Daten sowie Anreize für Standardisierung und den Aufbau von Datentreuhändern, zudem müsse die Verfügbarkeit von Daten der öffentlichen Hand erhöht werden. Die sinnvolle Verknüpfung und smarte Auswertung der wachsenden Datenmengen sei der Schlüssel zu Innovation und nachhaltigem Wachstum. Nach wie vor führten aber zahlreiche offene Fragen im Zusammenhang mit der Nutzung von Daten im wirtschaftlichen Kontext zu einem Innovationsstau.
Ein Grund dafür ist auch die geringe Nutzerakzeptanz digitaler Mobilitätsdienste. 87,5 Prozent der Menschen in Deutschland nutzen derzeit keinerlei smarte Shared-Mobility-Dienstleistungen. So das Ergebnis einer Umfrage des eco Verbands in Kooperation mit dem Markt- und Meinungsforschungsinstitut Civey*, an der sich 2.500 Menschen aus Deutschland Anfang September beteiligt haben. Ein Grund für diese Zurückhaltung könnte die besonders in Deutschland noch weit verbreitete Skepsis im Zusammenhang mit der Nutzung persönlicher Daten sein. So lehnen es laut Umfrage aktuell über 60 Prozent der Befragten ab, ihre Mobilitätsdaten mit Anbietern zu teilen, selbst wenn sich daraus persönliche Vorteile oder Vorteile für die Allgemeinheit ergeben.
Lediglich 9,4 Prozent würden ihre Mobilitätsdaten Preis geben, wenn damit ein Nutzen für den Klimaschutz einhergeht. 8,6 Prozent der Befragten stehen einer Datenfreigabe positiv gegenüber, wenn sie dadurch Kosten sparen. Neben dem Aufsetzen von Datenräumen sollten somit auch Anreize und Treiber wie Vorteile im Bereich Klimaschutz und Kostenersparnisse stärker im kommunikativen Fokus stehen, um die Akzeptanz und die Bereitschaft der Nutzerinnen und Nutzer zu erhöhen, Daten unter Einhaltung rechtlicher Rahmenbedingungen mit den beteiligten Akteuren zu teilen. Besonders hoch ist die Bereitschaft zur Datenfreigabe bisher nur unter Studierenden: 65,1 Prozent wollen ihre Daten Mobilitätsdienstleistern zur Verfügung stellen, ohne daran Bedingungen zu knüpfe
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