Gartner: PC-Markt schrumpft 2023 voraussichtlich um 6,8 Prozent
Auch die Absatzzahlen für Tablets und Mobiltelefon gehen wahrscheinlich in diesem Jahr zurück. Gartner begründet seine Prognose mit der durch die Inflation geschwächte Nachfrage.
Die Marktforscher von Gartner haben eine erste Prognose für den PC-Markt im Jahr 2023 vorgelegt. Sie gehen davon aus, dass Hersteller bis zum Jahresende rund 267,7 Millionen Einheiten ausliefern werden. Sollte die Vorhersage zutreffen, würden die Absatzzahlen in diesem Jahr um 6,8 Prozent schrumpfen.
Eine negative Entwicklung erwartet Gartner auch für Tablets und Mobiltelefone. 132,9 Millionen Tablets würden 2023 einem Rückgang von 2,9 Prozent entsprechen. 1,34 Milliarden ausgelieferte Smartphones und Feature Phones entsprechen zudem einem Minus von 4 Prozent. Damit würde der gesamte Markt für internetfähige Geräte um 4,4 Prozent auf 1,74 Milliarden Einheiten schrumpfen.
Markt erholt sich erst ab Ende 2023
Für 2022 ermittelte Gartner ein Volumen von 1,82 Milliarden Einheiten. Die PC-Verkäufe verschlechterten sich im vergangenen Jahr um 16 Prozent. Für Tablets und Mobiltelefone ermittelten die Marktforscher Rückgänge von 12 beziehungsweise 11 Prozent.
“Die schwache Konjunktur wird die Nachfrage nach Geräten auch im Jahr 2023 dämpfen. Tatsächlich werden die Ausgaben der Endverbraucher für Geräte 2023 voraussichtlich um 5,1 Prozent sinken”, so Ranjit Atwal, Senior Director Analyst bei Gartner. “Gerade als sich das Vertrauen der Wirtschaft nach den katastrophalen Auswirkungen der Pandemie zu erholen begann, ist es nun in den meisten Regionen deutlich gesunken. Wir gehen davon aus, dass eine Erholung von der Inflation und die Talsohle der Rezession nicht vor dem vierten Quartal 2023 erreicht werden.”
Unter anderem sollen sich die PC-Lagerbestände erst im zweiten Halbjahr wieder auf ein normales Niveau einpendeln. 2022 hätten die Hersteller die Nachfrage aufgrund des unerwarteten Einbruchs des Vertrauens von Verbrauchern schlichtweg überschätzt.
Verbraucher und Unternehmen verlängern Lebenszyklus ihrer Geräte
Die PC-Nachfrage durch Unternehmen soll zwar durch den Umstieg auf Windows 11 einen Schub erhalten, der sei allerdings nicht ausreichend, um die Absatzzahlen auf das Niveau der Jahre 2020 und 2022 zu bringen. Darüber hinaus führten Inflation und reduzierte Budgets dazu, dass Verbraucher und Unternehmen die Nutzungsdauer von PCs und Tablets bis Ende 2023 um mindestens neun Monate verlängerten.
Eine ähnliche Entwicklung sagt Gartner auch für Smartphones voraus. “Verbraucher behalten ihre Handys länger als erwartet, nämlich sechs bis neun Monate, und wechseln von festen zu flexiblen Verträgen, da es keine sinnvollen neuen Technologien gibt”, ergänzte Atwal. “Darüber hinaus geben die Hersteller die höheren Kosten für Komponenten an die Nutzer weiter, was die Nachfrage weiter dämpft.”