Microsoft könnte durch die Integration von Funktionen von OpenAI ChatGPT in Bing gelingen, was der Suchmaschine bisher verwehrt blieb: eine wichtige Rolle in der Welt der Internetsuche spielen. Das legt zumindest eine von Microsoft nun veröffentlichte Zahl nahe. Innerhalb von nur 48 Stunden hat sich mehr als eine Million Nutzer in eine Warteliste eingetragen, um Zugriff auf die neue Bing-Suchmaschine zu erhalten.
“Wir sind beeindruckt und begeistert von der Anzahl der Menschen, die das neue KI-gestützte Bing testen wollen! Innerhalb von 48 Stunden haben sich mehr als eine Million Menschen auf der Warteliste für unsere Preview eingetragen. Wenn Sie dabei sein möchten, besuchen Sie http://bing.com/new!”, twitterte Yusuf Mehdi, Microsoft Corporate Vice President und Chief Marketing Officer für Verbraucher.
Yusuf und Microsoft-CEO Satya Nadella hatten die neue Bing-Suchmaschine in der vergangenen Woche angekündigt. Bisher ist die Preview auf wenige ausgewählte Nutzer beschränkt. Alle anderen Interessenten müssen sich mit einem Microsoft-Konto in eine Warteliste eintragen.
Ein Microsoft-Konto benutzen die meisten Anwender, um sich bei Office-Anwendungen oder bei Outlook anzumelden – nicht aber für Microsofts Suchmaschine Bing. Laut Statcounter hat Bing derzeit im Suchmarkt einen Anteil von rund drei Pozent, während rund 92 Prozent der Nutzer weltweit das Internet mit Google durchsuchen.
Um die Preview nutzen zu können, ist aber nicht nur eine Anmeldung bei Bing mit einem Microsoft-Konto erforderlich. Erfolgt die Anmeldung beispielsweise in Chrome, fordert die Bing-Website den Nutzer auf, den Microsoft-Browser Edge zu installieren. Alternativ kann aber auch die Bing-Erweiterung für Chrome oder andere Browser wie Safari installiert werden.
Abzuwarten bleibt, ob die Integration von ChatGPT in Bing der Microsoft-Suchmaschine tatsächlich neue Nutzer bescheren wird, oder ob Anwender einfach nur nach einer Möglichkeit suchen, ChatGPT in der Praxis zu testen. Dabei könnte künstliche Intelligenz und ChatGPT helfen, ein Problem zu lösen, das der frühere Microsoft-CEO Steve Ballmer bereits 2011 für die Suchmaschine Bing erkannte: “Wenn man heute eine Suchmaschine aufruft und sagt: ‘Drucke meine Bordkarte für Southwest’, bekommt man nichts als Chaos zurück. Die Wahrheit ist, dass Computer und Suchmaschinen keine Verben verstehen. Sie verstehen nur Substantive. Und doch wollen die meisten von uns Menschen diesen Systemen befehlen, etwas für uns zu tun.”
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