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40 Jahre Internet: Jetzt übernimmt die Künstliche Intelligenz

Der Mobile World Congress in Barcelona hat erneut gezeigt, dass heute fast alle Dinge über das Internet miteinander vernetzt sind. Laut Cisco Breitband-Index 2022 finden 78 Prozent der Deutschen, dass jeder unabhängig von seinem Standort einen sicheren Zugang zu schnellem und zuverlässigem Internet haben sollte.

Als das Internet 1983 geboren wurde, ermöglichten die TCP/IP-Kommunikationsprotokolle zum ersten Mal, dass sich verschiedene Computer in unterschiedlichen Netzen miteinander verbinden und Daten senden und empfangen können. Die Vorläufer-Technologien aus der Ära des Arpanet waren damit Geschichte. Mit der Umstellung auf das Internet-Protokoll, die rund zwei Jahre dauerte, setzte sich auch zunehmend der neue Name durch.

Das Internet: 5 Milliarden Menschen sind vernetzt

Seitdem folgten Weiterentwicklungen wie das World Wide Web auf Basis von HTML, das Tim Berners-Lee mit seinem Team am CERN entwickelte, der erste grafikfähige Web-Browser Mosaic, soziale Medien oder die Cloud. Heute nutzen laut Cisco Annual Internet Report mit über 5 Milliarden Menschen knapp zwei Drittel der Weltbevölkerung das Internet. Davon gehen mehr als 92 Prozent über ein Mobiltelefon online und können auf Abermillionen Apps und Webseiten zugreifen – egal ob über WLAN oder 5G.

Wie bei jeder Technologie gibt es auch hier Licht und Schatten. Das zeigt der Blick zurück: Im Guten hat das Internet gemeinsam mit GPS dafür gesorgt, dass dank Navigationsdiensten niemand mehr verloren geht. Es entstanden auch viele Online-Freundschaften rund um die Welt. Im Schlechten geht man durch das Always-on des Internets manchmal doch im unendlichen News- und Datenstrom verloren. Und so mancher Online-Buddy entpuppt sich als Betrüger.

Die Midlife-Crisis: besser machen oder neu erfinden?

Am 40. Geburtstag beginnt für viele Menschen die Midlife-Crisis: Was habe ich bisher erreicht? Wie soll es weitergehen und welche Ziele habe ich noch? Auch beim Internet erleben wir heute eine Zäsur, da es immer stärker unser Leben bestimmt, gerade während und nach der Corona-Pandemie. Wie ist hier der Ausblick für die nächsten Jahre und welche Vorteile kann uns ein Internet jenseits der Midlife-Crisis bringen?

  • Steigende Lebensqualität
    Unsere Gesundheitsdaten können wir damit in Echtzeit erfassen, verarbeiten und anzeigen lassen. Das verlängert unser Leben, lindert Krankheiten und hilft, fit zu bleiben.
  • Eingesparte Ressourcen
    Der permanente Informationsaustausch kann dafür sorgen, dass Ressourcen viel bedarfsgerechter eingesetzt werden. Das macht zum Beispiel Bewässerung, Lebensmittelproduktion oder Energieverbrauch viel nachhaltiger.
  • Demokratisiertes Wissen
    Bildung wird für alle zugänglich und immer einfacher zu konsumieren. Selbst Sprachbarrieren, Zeitunterschiede oder fehlende Mobilität sind durch automatische Übersetzungen und virtuelle Lösungen kein Problem mehr.
  • Virtuelle Arbeitswelt
    Ohne Internet wäre die Welt während Corona komplett stillgestanden. Homeoffice, Hybrid Work und Videokonferenzen sind gekommen, um zu bleiben. Dies wird immer deutlicher und durch neue Lösungen weiter verstärkt.
  • Erfolgreiche Industrie
    Trotz aktueller Lieferschwierigkeiten sind nur durch vernetzte Konzepte und Lösungen Effizienzsteigerungen möglich. Und nur damit kann die deutsche Industrie das demographische und Fachkräfte-Problem lösen.
  • Höhere Sicherheit
    Aktuell müssen sich NutzerInnen zig Passwörter merken oder Spam erkennen. Das ist zu viel Verantwortung. Das Internet muss so intelligent werden, dass es automatisch für hohe Security und Datenschutz sorgt.
Das Internet mit KI neu erfinden

Wie sollten wir diese Umstellung konkret angehen? Wir müssen das Internet ein Stück weit neu erfinden, um es für die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts fit zu machen. Dafür müssen sich die wirtschaftlichen Aspekte des Internets ebenso ändern wie die Art und Weise, wie wir Netze entwerfen, aufbauen und betreiben. Vor allem aber sollten wir dafür sorgen, dass bereits das heutige Internet auf einem Fundament der IT-Sicherheit und der Nachhaltigkeit aufgebaut ist: Denn wir müssen nicht nur unsere Dienste schützen, sondern durch einen geringeren Energiebedarf auch unseren Planeten.

Aus all diesen Gründen brauchen wir eine neue Ära der Konnektivität, in der Künstliche Intelligenz im Mittelpunkt steht. Sie trägt dazu bei, ein sicheres, effizientes und vorausschauendes Internet zu schaffen. Dank KI wird die nächste Generation des Internets auf Basis von Nutzungsmustern Vorhersagen treffen und die nächsten Schritte vorbereiten. Die Netze werden Server-Probleme erkennen, bevor sie entstehen, und sich selbst reparieren. So verringern sie Wartezeiten und bieten den Menschen ein reibungsloses Online-Erlebnis – egal ob beim privaten Surfen, als auch bei Bürgerservices, im Gesundheitsbereich oder in der Industrie. Denn Fakt ist: Das Internet wird noch mehr zur Lebensader unserer modernen Welt.

Predictive Analytics Engine

Wie kann das konkret funktionieren? Beim Thema „Predictive Networks“ kombiniert Cisco neue vorausschauende Technologien auf KI-basis mit Lösungen für Observability, Visibilität und Erkennung. Dabei verwenden wir Daten aus einer Vielzahl von Telemetrie-Quellen wie Datenvolumen, Uhrzeit, Latenz, Anzahl und Art der Applikationen oder Datenverkehrspfade. Nach deren Integration lernt KI die Muster mithilfe von Modellen, sagt Probleme voraus und bietet Optionen für die Problemlösung. Diese erste verfügbare Predictive Analytics Engine hilft IT-Teams, Probleme zu vermeiden und die User Experience zu verbessern. Die Kunden wie zum Beispiel Netzbetreiber können dann entscheiden, wie weit sie die Engine im gesamten Netzwerk einbinden, und erhalten so flexible Optionen für eine bedarfsgerechte Erweiterung.

Ein vorausschauendes Internet wird dann auch der Grundstein für all die aufregenden neuen Technologien sein, von denen wir in den Medien hören – Hologramme, das Metaverse, Quantencomputer. Nichts davon kann realisiert werden, wenn das Internet nicht robust, schnell, widerstandsfähig und vorausschauend ist. Die Lösung dafür lautet: KI.

Christian Korff

Mitglied der Geschäftsleitung von Cisco Deutschland und verantwortlich für Internationale Großkunden.

Roger Homrich

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