Categories: StudieUnternehmen

Geldverschwendung in der IT-Abteilung

Nimmt man ein fiktives Budget von 500 Millionen US-Dollar, bedeutet das eine jährliche Abschreibung von mindestens 50 Millionen US-Dollar. Dabei räumt rund ein Viertel der Firmen ein, dass der Anteil des verschwendeten Budgets sogar noch höher ist. Vor allem technische Schulden und redundante Applikationen gelten als Kostentreiber. Die Mehrheit plant zwar die Einführung von Methoden zur Optimierung der IT-Landschaft. Doch 40 Prozent haben aktuell noch nicht eines der gängigen Verfahren implementiert – und besonders selten solche zur Applikationsrationalisierung. Dabei haben Unternehmen laut aktuellem LeanIX IT Cost Optimization Survey es selbst in der Hand, in ihrer IT neue Spielräume für die Zukunft zu schaffen.

Technische Schulden und Redundanzen sind Hauptverursacher

Die IT-Experten sind sich einig, welche Problemfelder am stärksten für unnötige IT-Ausgaben verantwortlich sind. Mehr als die Hälfte gibt an, dass Kosten im Zusammenhang mit veralteter Technologie und technischen Schulden das Budget belasten. Das verwundert nicht. Die letzten Jahre waren geprägt von einem massiven Ausbau der IT-Portfolios, zusätzlich befeuert durch die Notwendigkeit schneller Entscheidungen während der Pandemie. Wer unter dem Investitions- und Zeitdruck versäumt hat, Altsysteme abzuschalten und die Landschaft zu bereinigen, sieht sich jetzt großen Herausforderungen gegenüber.

Redundante Applikationen werden an zweiter Stelle genannt, wenn es um den Beitrag zur Budget-Verschwendung geht. Deutlich geringer wird hingegen der Einfluss von ungeplanten Cloud-Ausgaben oder zu hohen Kosten durch überbezahlte SaaS-Lizenzen eingeschätzt. Es mag sein, dass die Befragten sich dieser Kosten nicht wirklich bewusst sind – bedenkt man, dass zum Beispiel das Marktforschungs- und Beratungsunternehmen IDC feststellt, dass sich mit Lösungen zur SaaS-Optimierung bis zu 50 Prozent wiederkehrender Ausgaben reduzieren lassen.

Unternehmen können mit Maßnahmen zur IT-Optimierung ihre Profitabilität erhöhen, mehr Effizienz erreichen, technologische Risiken abschwächen und nicht zuletzt Budget für Investitionen in Innovation und Wachstum freisetzen. Wer systematisch und kontinuierlich sein Portfolio verbessert, stärkt darüber hinaus sogar die Kollaboration im Unternehmen. Denn der LeanIX IT Cost Optimization Survey 2023 verdeutlicht auch: Je mehr der gängigen Verfahren zur Optimierung von IT-Landschaften zum Einsatz kommen, desto positiver wird in den befragten Unternehmen die Zusammenarbeit zwischen IT und Business wahrgenommen.

Roger Homrich

Recent Posts

Banken und Versicherer sind KI-Großabnehmer

Ein Großteil der weltweiten KI-Gelder fließt in den Finanzsektor. 2023 wurden in der Branche 87…

20 Stunden ago

Siemens legt 10 Milliarden Dollar für Software-Spezialisten auf den Tisch

Die Übernahme des US-amerikanischen Anbieters Altair Engineering soll die Position im Markt für Computational Science…

21 Stunden ago

Standortübergreifender KI-Einsatz im OP-Saal

Ein deutsch-französisches Projekt hat hybride Operationssäle entwickelt, die durch 5G-Netz und KI neue Anwendungen ermöglichen.

22 Stunden ago

OT-Security braucht zunächst Asset-Transparenz

Unternehmen wissen oft nicht, welche Geräte in der Produktion eine IP-Adresse haben, warnt Peter Machat…

4 Tagen ago

Künstliche Intelligenz erreicht die Cloud

KPMG-Studie: 97 Prozent der Cloud-nutzenden Unternehmen verwenden KI-Dienste von Cloud-Anbietern.

5 Tagen ago

AI Act: Durchblick im Regulierungsdickicht

Bitkom veröffentlicht Online-Tool und Leitfaden zum KI-Einsatz in Unternehmen. Beide Angebote sind kostenlos.

5 Tagen ago