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Nachhaltige Synergie von Wasserwerken und Rechenzentren

Statt ein Rechenzentrum neu auf grüner Fläche zu errichten und mit Maßnahmen wie beispielsweise einer Photovoltaikanlage den Primärenergiebedarf mit erneuerbaren Energien zu decken, wird ein Rechenzentrum in unmittelbarer Nähe eines Wasserwerks gebaut. Das dort vorhandene Wasser kann optimal zur Kühlung von Rechenzentren genutzt werden.

Das Kölner Beratungsunternehmen High Knowledge hat zum Beispiel mit dem Blue DC ein Konzept entwickelt, mit dem sich neben bestehenden Wasserwerken Wasser als Kühlung von Rechenzentren nutzen lässt. Modular aufgebaut, sind die Rechenzentren einerseits voll-redundant ausgestattet. Andererseits sorgt die innovative Kältetechnik über eine Anbindung an nahegelegene Wasserwerke für einen niedrigen Stromverbrauch der Kühlung. Gleichzeitig ermöglichen umweltfreundlichen Energiespeicher die Integration erneuerbarer Energien.

Für die Kühlung des Rechenzentrums werden Bestandteile des Wasserwerks genutzt. Zudem sind weitere Lösungen zur Energierückgewinnung möglich. So kann die Abwärme als Prozesswärme genutzt werden, um beispielsweise zu bestimmten Jahreszeiten die Wärme des Trinkwassers zu erhöhen, ohne dass ein zusätzlicher externer Energiebedarf dafür nötig wäre. Die zusätzliche Anbindung von Photovoltaikanlagen oder Windkraft sorgt für eine zusätzliche Verbesserung des PUE-Wertes.

4.000 Wasserwerke in Deutschland bieten großes Potenzial

Martin Vogt, CTO bei High Knowledge, sieht Möglichkeiten bei den bereits bestehenden Wasserwerken, die bislang ungenutzt daliegen. „Die bereits vorhandenen Ressourcen effektiv zu nutzen ist einer der wichtigsten Punkte, die bei dem Vorhaben, Rechenzentren klimaneutral zu machen, ganz vorne stehen. Ein Rechenzentrum muss dafür nicht vollständig neu gebaut werden, wenn es zum Beispiel die Infrastruktur bestehender Wasserwerke optimal nutzen kann.“ Oftmals werden sogar schon Wasserrohre und Datenleitungen zusammen in Räumen genutzt, ohne dass die beiden Möglichkeiten effizient miteinander verknüpft sind. Hier wird viel Effizienzpotenzial bislang verschenkt.

Zwar ist das Konzept technisch anspruchsvoll, aber umsetzbar. Je nach Zweck des Rechenzentrums macht es Sinn, die Anbindung des eigenen Rechenzentrums direkt ans Wasserwerk auch unter kritischen Aspekten zu realisieren. „Die Zentralisierung der kommunalen IT aus diversen Bereichen und die anschließende Zusammenfassung in einem KRITIS-Rechenzentrum ist ein gangbares Szenario, um auch die Ausfallsicherheit zu minimieren“, sagt Knopf. Ermöglicht man auch anliegenden Unternehmen, sich ebenfalls in diesem Rechenzentrum einzumieten, rundet dies den klimaneutralen Aspekt für die Region weiter ab.

Der blaue Engel für Rechenzentren

Der deutschen Bundesregierung ist ebenfalls wichtig, dass neue Rechenzentrum als nachhaltige, einheitliche Lösungen gesehen werden. Bereits seit 2011 können sich Rechenzentren mit dem blauen Engel zertifizieren lassen, wenn eine nachhaltige Umweltbilanz nachgewiesen werden kann. Dabei werden neben der Gebäudetechnologie auch die IT-Komponenten wie Server und Netzwerkinfrastruktur berücksichtigt. Moderne Rechenzentren erhalten in der Regel die Zertifizierung mit dem Blauen Engel bereits ab Inbetriebnahme.

Darüber hinaus bietet der TÜV Rheinland mit der Sustainable Data Center (SDC)-Zertifizierung einen fundierten Nachweis über die Klimaneutralität und Nachhaltigkeit des Rechenzentrums. Eine nachhaltige und klimaneutrale Erfüllung bei Planung und Bau von Rechenzentren wird mit Methoden wie Blue DC Water des Beratungsunternehmens High Knowledge möglich, die als innovative Ansätze zur Effizienzsteigerung und Förderung der Nachhaltigkeit in Rechenzentren fungieren.

Roger Homrich

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