Categories: Digitalisierung

Digitalisierung im Gesundheitswesen: Chancen und Herausforderungen der elektronischen Patientenakte (ePA)

Elektronische Patientenakte: Wo zu?

Ein Hauptanliegen ist die Sicherheit der Datenübertragung, Speicherung und langfristigen Nutzung der gesammelten Informationen. Angesichts der Sensibilität der Patientendaten ist es von entscheidender Bedeutung, dass sie vor unbefugtem Zugriff geschützt sind. Dabei spielt die Zusammenarbeit von Forschungseinrichtungen wie dem Fraunhofer IGD und dem Nationalen Forschungszentrum für angewandte Cybersicherheit ATHENE eine wichtige Rolle.

Medizinische Fachkräfte bangen um Kontrollverlust

Ein weiterer Aspekt ist die Akzeptanz der ePA sowohl bei Patienten als auch bei medizinischen Fachkräften. Es besteht die Befürchtung, dass Patienten durch die Digitalisierung die Kontrolle über ihre Daten verlieren könnten, während Ärzte und medizinisches Personal Bedenken hinsichtlich ihrer rechtlichen Pflichten zum Datenschutz haben. Eine mögliche Lösung besteht darin, die Informationen zu Datenschutz, Einverständniserklärungen und Datenverwendung klar und verständlich darzustellen, um die Akzeptanz der ePA zu erhöhen.

Österreich macht es vor

Der Vergleich mit Österreich zeigt, dass ein solches System bereits erfolgreich umgesetzt wurde. Die elektronische Gesundheitsakte ELGA wurde in Österreich flächendeckend eingeführt und ermöglicht den berechtigten Gesundheitsdiensteanbietern und Patienten den Zugang zu Gesundheitsdaten. Dieses System hat das Potenzial, die medizinische Versorgung und den Informationsfluss zu verbessern, insbesondere wenn mehrere Gesundheitseinrichtungen oder Berufsgruppen entlang einer Behandlungskette zusammenarbeiten.

Fazit

Trotz der positiven Erfahrungen mit ELGA in Österreich ist es wichtig, kritisch über die Chancen und Herausforderungen der ePA in Deutschland nachzudenken. Mit solchen sensiblen Daten sollte man nicht Poker spielen. Die Implementierung sollte sicherstellen, dass die Datensicherheit gewährleistet ist und gleichzeitig eine hohe Akzeptanz bei Patienten und medizinischen Fachkräften erreicht wird. Nur so kann die ePA wirklich dazu beitragen, das Gesundheitswesen nachhaltig zu verbessern und den Weg für eine individuelle Medizin, die durch künstliche Intelligenz unterstützt wird, zu ebnen.

gmartos

Recent Posts

Lünendonk untersucht Robotereinsatz in KlinikenLünendonk untersucht Robotereinsatz in Kliniken

Lünendonk untersucht Robotereinsatz in Kliniken

Serviceroboter entwickelt sich zum zentralen Bestandteil moderner Gebäudedienste. Reinigungsaufgaben stehen derzeit im Vordergrund.

4 Stunden ago
SAP S/4 HANA wird digitaler Kern des Maschinenbauers Harro HöfligerSAP S/4 HANA wird digitaler Kern des Maschinenbauers Harro Höfliger

SAP S/4 HANA wird digitaler Kern des Maschinenbauers Harro Höfliger

Spezialist für Produktions- und Verpackungsmaschinen setzt auf All for One

17 Stunden ago
Grenzüberschreitender Einsatz generativer KI verursacht DatenschutzverletzungenGrenzüberschreitender Einsatz generativer KI verursacht Datenschutzverletzungen

Grenzüberschreitender Einsatz generativer KI verursacht Datenschutzverletzungen

Das Fehlen einheitlicher globaler KI-Standards zwingt Organisationen dazu, regionsspezifische Strategien zu entwickeln, was die Skalierbarkeit…

2 Tagen ago

Innovative Ansätze im Azubi-Recruiting: Warum Gamification der Schlüssel zur Nachwuchssicherung sein kann

Nachwuchs ist in vielen Betrieben Mangelware. Wie eine aktuelle Umfrage des Münchner Ifo-Instituts in Zusammenarbeit…

2 Tagen ago

Umfrage: Operatives Chaos lähmt Mehrheit der Unternehmen

Laut Software AG geben drei von vier Betrieben an, dass der weiter zunehmende Technologieeinsatz zu…

2 Tagen ago

Transformation der Rechenzentren: Frist des Energieeffizienzgesetzes endet im März

Zwischenbilanz nach 14 Monaten EnEfG: Die meisten Rechenzentren haben noch erheblichen Handlungsbedarf, sagt Gastautor Martin…

5 Tagen ago