War früher vor allem die schmutzige Schwerindustrie im Fokus der Umweltschutzbewegung, so rücken heute auch eigentlich „saubere“ Anlagen ohne qualmende Schornsteine ins Interesse. Die fortschreitende Digitalisierung und der boomende Dienstleistungssektor heizen das Datenwachstum an – und das globale Klima auf. Rechenzentren als bedeutende Stromverbraucher stehen heute auch auf der Agenda von Klimaschutzinitiativen. Nachhaltigkeit wird immer mehr zum Wettbewerbsfaktor – sowohl für Unternehmen, die in den Aus- und Neubau von Rechenzentren investieren, als auch für Anbieter von Speicherinfrastruktur.
VAST Data hat sich deshalb entschlossen, einen anderen Ansatz zu wählen. Ziel des Anbieters ist es, Unternehmen zu helfen, die Auswirkungen von Speicherumgebungen auf die Umwelt besser zu verstehen und entscheidende technologische Innovationen aufzuzeigen. VAST setzt dabei auf die drei Basistechnologien: Hyperscale-Flash, Storage Class Memory (SCM) und Stateless-Container, deren kommerzielle Nutzung im großen Stil erst in den letzten fünf Jahren möglich wurde. Weitere architektonische Maßnahmen sorgen im Zusammenspiel für respektable Effizienzverbesserungen nicht nur gegenüber HDD- und Hybrid-Systemen, sondern auch im ambitionierten All-Flash-Wettbewerbsumfeld.
So kann eine hochgradige ähnlichkeitsbasierte Datenreduzierung im Vergleich zu herkömmlichen Ansätzen zur Reduzierung strukturierter und unstrukturierter Daten das Doppelte oder mehr an Einsparungen bringen. Durch die Trennung von CPUs und SSDs ist die Universal Storage-Architektur so konfigurierbar, dass der Rechenaufwand deutlich geringer ist als bei herkömmlichen Scale-out-Systemen. Da SSDs nur dann Strom verbrauchen, wenn auf sie geschrieben wird, laufen die meisten KI- und Datenanalyse-Speicher kühler. Eine Systemlebensdauer von zehn Jahren und unendliche Cluster-Lebenszyklen ermöglichen zudem eine einfachere Skalierung. Hier ist zu beachten, dass herkömmliche Storage-Systeme etwa alle fünf Jahre erneuert werden müssen, was eine aufwändige Migration von einer Plattform auf eine andere erfordert.
Hinzukommt, dass die Einsparungen bei der Rechenleistung bei weitem die Einsparungen bei der Speicherkapazität übersteigen, wenn Unternehmen von HDD-Speicher auf skalierbaren SSD-Speicher umsteigen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass sich Arbeitslasten viel effizienter ausführen lassen, wenn sie von einer transaktionalen Dateninfrastruktur mit niedriger Latenz profitieren. Die Herausforderung bei der Umstellung auf All-Flash-basierte (SSD)-Rechenzentren war in der Vergangenheit die Kostenfrage. Heute ist klar, dass sich die Kosten allein durch die Einsparungen bei der Rechenleistung bereits vollständig amortisieren. Dies ist für Unternehmen aktuell von strategischer Bedeutung, denn Energiekosten werden zu einem immer wichtigeren Faktor bei Infrastrukturentscheidungen. Die globale Energieversorgung befindet sich aufgrund des Ukraine-Kriegs in einer der größten Umbruchphasen der Geschichte. Europäische Industrieländer wie Deutschland erleben einen rasanten Kostenanstieg im Energiesektor.
Eine aktuelle Nachhaltigkeitsstudie von VAST zeigt auf, wie sich mit zeitgemäßer Speichertechnologie eine bedeutende Verbesserung der Energieeffizienz und damit deutliche Einsparungen in Rechenzentren erzielen lassen. Die Studie verdeutlicht, dass Server bei weitem die größten Stromverbraucher in einem Rechenzentrum sind. Die Beseitigung von Hindernissen für den Datenzugriff wirkt sich direkt auf die Anzahl der Server aus, die nötig sind, um eine Anwendungspipeline innerhalb eines vordefinierten Zeitfensters abzuschließen. Möglich ist dies durch eine hochgradig parallel arbeitende und ausschließlich mit NVMe betriebene Infrastruktur. Die daraus resultierenden Auswirkungen auf die Nachhaltigkeit von Rechenzentren können enorm sein.
Die Energieeffizienz der Datenverarbeitung macht sich bezahlt. Was gut für die Umwelt und das Klima ist, kann heute auch gut für die Profitabilität ein. Der Tag der Erde soll auch in Unternehmen genau dies ins Bewusstsein rücken. Klimaschutz geht nicht zwangsläufig mit Verzicht und Mehrkosten einher – im Gegenteil. Effiziente Speicherlösungen sind wirtschaftlicher und machen zugleich den Geschäftsbetrieb agiler. Wenn Unternehmen jetzt nicht in mehr Energieeffizienz investieren, wären die Folgekosten ohnehin weitaus höher.
Sven Breuner
ist Field CTO International bei VAST Data
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