Ins Parkhaus fahren, aussteigen und das Fahrzeug per Klick in der Smartphone-App zum Parken schicken – der automatisierte Parkservice “Automated Valet Parking” kommt ganz ohne Fahrer aus. Die Technologie wurde nun erstmalig für den Einsatz am Stuttgarter Flughafen genehmigt.
Ab 2023 soll das System in bis zu 15 weiteren Parkhäusern Deutschlands ausgerollt werden – zunächst an Knotenpunkten und in Großstädten wie Berlin, Bremen, Dresden, Düsseldorf, Köln, Frankfurt, Hamburg, Kassel, Leipzig, München oder Stuttgart. In den kommenden Jahren sollen weltweit mehrere Hundert Parkhäuser mit Automated Valet Parking ausgestattet werden.
Die Genehmigung des Kraftfahrtbundesamtes umfasst zunächst bestimmte Varianten der Mercedes-Benz-Modelle S-Klasse und des EQS mit der Sonderausstattung INTELLIGENT PARK PILOT. Damit ist Mercedes-Benz der weltweit erste Automobilhersteller, der gemeinsam mit seinem Technologiepartner Bosch eine behördlich für den Serienbetrieb zugelassene, vollautomatisierte und fahrerlose Parkfunktion anbietet (SAE-Level 4).
Erste SAE-Level-4-Genehmigung weltweit
Automated Valet Parking gilt als Meilenstein im Bereich des Autonomen Fahrens – sowohl was Technik als auch Genehmigungsverfahren betrifft. Bisher scheiterten entsprechende Versuche auch am fehlenden Rechtsrahmen für einen fahrerlosen Betrieb von Kraftfahrzeugen. „In einem siebenjährigen Prozess hat Sicherheitspartner TÜV Rheinland als Bindeglied zwischen den Entwicklern Bosch und Mercedes-Benz sowie den Genehmigungsbehörden nun den Weg für ein genehmigungsfähiges Konzept für eine fahrerlose Parktechnologie nach SAE-4-Level geebnet”, erklärt Sicherheitsexperte Andreas Kohlhas vom Prüfdienstleister TÜV Rheinland.
Damit der automatisierte Parkservice technisch funktioniert, werden eine Vielzahl an Stereo-Kameras in einem Parkhaus installiert. Diese können ein 3-D-artiges Umgebungsbild zeichnen. Ein smartes, also digital vernetztes, Fahrzeug kann so völlig fahrerlos navigiert werden: Keine zeitraubende Parkplatzsuche, kein mühsames Rangieren und keine Gefahr mehr für Dellen und Kratzer.
Dabei unterscheidet sich Automated Valet Parking auch von allen anderen bisher zugelassenen Systemen zum autonomen Fahren, bei denen immer ein Fahrer mit an Bord sein muss. Die vielen im Parkhaus verbauten Kameras erkennen auch plötzlich auftauchende Hindernisse. Das Fahrzeug bremst dann in den sicheren Stillstand und nimmt die Fahrt erst wieder auf, wenn die Strecke frei ist.
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