Deutsche wünschen mehr Transparenz beim CO2-Verbrauch des Internets

Fast ein Drittel der Deutschen wünscht sich mit Blick auf den CO2-Verbrauch des Internets mehr Transparenz. Schon vier von fünf Deutschen sparen Energie bei der Nutzung von digitaler Technik und reduzieren so CO2-Emissionen. Für Ökostrom hingegen herrscht bislang nur geringes Bewusstsein.  Dies hat eine repräsentative Umfrage im Auftrag der E-Mail-Anbieter WEB.DE und GMX ergeben.

30 Prozent der Befragten wünschen sich Transparenz beim CO2-Fußabdruck von Internet-Diensten.  80 Prozent der Deutschen sparen bereits Energie bei der Internet-Nutzung und reduzieren so CO2-Emissionen. So bestellt die Hälfte nur Waren, die sie auch behalten wollen, um Retouren zu vermeiden. 49 Prozent drucken E-Mails und Dokumente nicht aus, um weniger Papier zu verbrauchen, und 46 Prozent legen Wert darauf, Rechnungen und Dokumente möglichst elektronisch und nicht per Post zu erhalten.

Verlässliche Informationen über CO2-Verbrauch kaum verfügbar

„Die Umfrageergebnisse zeigen, dass viele Menschen bereit sind, in ihrem Alltag Energie und damit CO2 einzusparen”, sagt Jan Oetjen, CEO von WEB.DE und GMX. Allerdings sind verlässliche und vor allem vergleichbare Informationen über den Verbrauch digitaler Dienste kaum verfügbar. Eine standardisierte CO2-Erhebung würde für Verbraucher und Unternehmen Transparenz schaffen, um ihren Fußabdruck weiter zu reduzieren. Neben dem Ziel, die Digitalisierung so umweltschonend wie möglich zu gestalten, ist es aber noch wichtiger, die Digitalisierung weiter voranzutreiben. Denn hier liegen die größten Hebel für die Einspareffekte.“

Der umweltfreundliche Umgang mit Hardware ist für die Hälfte der Befragten gängig. 54 Prozent nutzen Geräte wie Computer, Fernseher oder Smartphone möglichst lange, um überflüssigen Elektroschrott zu vermeiden. 48 Prozent wünschen sich eine verbindliche Gesetzesregelung für die Hersteller, um die Versorgung mit Software-Updates langfristig sicherzustellen.

Ökostrom spielt untergeordnete Rolle

Ökostrom spielt bislang eine untergeordnete Rolle: Nur 19 Prozent der Befragten beziehen zu Hause ausschließlich Strom aus erneuerbaren Energien, und nur 8 Prozent achten bei der Nutzung von Internetdiensten darauf, ob der jeweilige Anbieter auf Ökostrom setzt. Und auch beim Online-Einkauf ist noch Luft nach oben: Nur 17 Prozent der Befragten setzen für die Lieferung auf CO2-neutrale Versandoptionen.

Gefragt wurde auch, wem die Deutschen am ehesten Maßnahmen für die Verringerung des CO2-Ausstoßes im Internet zutrauen würden. Die meisten (27 %) setzen auf Lösungen von IT-Expertinnen und -Experten aus der Wirtschaft. Internationale Organisationen wie die Vereinten Nationen und der Weltklimarat genießen das Vertrauen von 19 Prozent der Befragten. Nicht-Regierungs-Organisationen wie Greenpeace oder Fridays for Future werden von 15 Prozent der Befragten genannt, gefolgt von Computersystemen mit künstlicher Intelligenz (14 %). Die Politik hingegen bildet das Schlusslicht, sowohl auf europäischer (10 %) wie auch auf Landes- und Bundesebene (7 %).

Matthias Longo

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