Zur Verbesserung der Arbeitsprozesse in der Baubranche setzen Planer und Projektverantwortliche laut einer aktuellen PwC-Studie verstärkt auf die Digitalisierung. Allerdings existiert eine Lücke von 45 Prozent zwischen den Potenzialen digitaler Lösungen und den Fähigkeiten der befragten Unternehmen. Die Lücke bezieht sich auch auf den Einsatz von IoT-Lösungen auf Baustellen. Dazu zählen Tracking- und Tracing-Anwendungen, um die Einsatz- oder Lagerorte von Materialien und Maschinen in Echtzeit zu verfolgen.
Im Münchener Stadtteil Moosach unterstützte Gerüstbauer PERI den Bau des neuen Einkaufscenters MONA. Die Lage am Verkehrsknotenpunkt im Nordwesten der Stadt, begrenzte Lager- und Montageflächen sowie die zeitliche Vorgabe stellten eine besondere Herausforderung dar. Beim Bau eines Gebäudes kommt Ortbeton zum Einsatz, der dank des passenden Schalungssystems seine Form wie Fundament, Wand oder Decke erhält. Je nach Zusammensetzung des Betons muss die Schalung einige Tage zur Unterstützung dienen, bis das Material seine endgültige Festigkeit erreicht hat.
Bei Großbaustellen wie das Moosacher Einkaufszentrum müssen Maschinen, Materialien und Werkzeuge pünktlich vorhanden und auffindbar sein, um Verzögerungen, einen hohen Personalaufwand bei der Suche und unnötige Kosten zu vermeiden. PERI muss daher die Gerüste, Schalwagen, Schalungswände und -systeme lokalisieren können, um sie schnell und effizient zum nächsten Einsatzort zu transportieren. Dazu vernetzt das Unternehmen die Objekte gemeinsam mit der Deutschen Telekom über eine digitale Lösung, die zwei bereits erprobte IoT-Systeme kombiniert.
Die Schalungselemente von PERI werden unter anderem mit dem wasserdichten und stoßfesten Low Cost Tracker ausgestattet. Der Tracker sendet täglich über Mobilfunk seine Position an die IoT-Cloud der Telekom. So sieht die Disposition auf einen Blick, auf welcher Baustelle oder in welchem Mietlager das gesuchte Teil liegt. Zur Lokalisierung der Schalungselemente direkt auf der Baustelle dient eine Bluetooth-Lösung. Die Bauarbeiter sehen mittels einer Smartphone-App bis auf einen Meter genau, an welchem Lagerplatz das Material liegt. Die Zeit für die Materialsuche zu Fuß entfällt.
PERI plant, in Zukunft alle Informationen aus dem IoT automatisch ins ERP-System zu übernehmen, um die Transparenz bei der Logistik der Schalungselemente zu erhöhen. Dank der Lösung weiß der Hersteller sofort, welche Teile im Einsatz sind und welche in einem der Lager liegen. Die Lagermitarbeiter haben einen Überblick darüber, wann Teile das Lager verlassen oder wieder eintreffen und können die Elemente auf dem kürzesten Weg zustellen.
Die kürzeren Transportfahrten sparen Zeit und Kosten ein und verringern den CO²-Ausstoß. Zudem kann das Unternehmen seinen Kunden präzise Lieferzeiten ankündigen und verlorenes oder gestohlenes Material lokalisieren. So organisiert PERI Kauf- und Mietmodelle für die Schalungselemente noch effizienter.
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