Juni-Patchday: 73 Fixes für Lücken in Windows und Office

Microsoft nutzt den Juni-Patchday, um 73 Sicherheitslücken in seinen Produkten wie Windows und Office zu schließen. Nach Angaben des Unternehmens sind in der Patch-Sammlung zwar keine Zero-Day-Lücken enthalten, aber mehrere als kritisch eingestufte Schwachstellen, die unter Umständen das Einschleusen und Ausführen von Schadcode aus der Ferne ermöglichen.

Das gilt unter anderem für eine Anfälligkeit in Exchange Server, die von der Zero Day Initiative entdeckt wurde. Der Fehler erlaubt es, Patches für zwei frühere Zero-Day-Lücken in Exchange Server zu umgehen. Die Zero Day Initiative merkt an, dass sich die Lücke nur ausnutzen lässt, wenn der Angreifer über ein Konto bei dem fraglichen Exchange Server verfügt. Eine Remotecodeausführung ist dann mit System-Rechten möglich.

Kritische Lücken in allen Windows-Versionen

Als besonders schwerwiegend gilt auch ein Leck in SharePoint Server, das eine nicht autorisierte Ausweitung von Benutzerrechten ermöglicht. Im März wurde die Lücke von Teilnehmern des Hackerwettbewerbs Pwn2Own genutzt, um eine Authentifizierung bei SharePoint Server zu umgehen. Im zehnstufigen Common Vulnerability Scoring System ist sie mit 9,8 Punkten bewertet.

Dieselbe Bewertung haben auch drei Anfälligkeiten in Windows Pragmatic General Multicast (PGM). Sie erlauben eine Remotecodeausführung und betreffen alle unterstützten Versionen von Windows und Windows Server. Die Zero Day Initiative weist darauf hin, dass ähnlich schwerwiegende Löcher in Windows PGM bereits im April und im Mai gestopft wurden. Allerdings sei Windows PGM ab Werk nicht aktiv und generell ein eher unübliche Konfiguration.

Weitere Fehler stecken in .NET und Visual Studio, Dynamics, .NET Framework, Excel, Outlook, One Note, Edge, Power Apps und Sysinternals. Außerdem sind Windows-Komponenten wie Installer, Druckertreiber, Hyper-V, ODBC-Treiber, Kernel, Hello, CryptoAPI, NTFS-Dateisystem, Remotedesktopclient, Win32K und Gruppenrichtlinien angreifbar.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die Redaktionen von Silicon.de und ZDNet.de. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Stellenabbau durch Künstliche Intelligenz

ifo-Institut: Mehr als ein Viertel der Unternehmen geht davon aus, dass KI in den kommenden…

24 Stunden ago

Vom Tool zum Teammitglied: Wie KI die Zusammenarbeit neu definiert

„KI ist mehr als nur ein persönlicher Produktivitäts-Booster“, sagt Veit Brücker von Asana im Interview.…

1 Tag ago

SÜDPACK Medica digitalisiert Vertrieb mit SAP Sales Cloud V2

Adesso schließt CRM-Implementierung in SAP S/4HANA-Landschaft im Greenfield-Ansatz innerhalb eines halben Jahres ab.

1 Tag ago

Licht an!

Lampenwelt steigert mit SoftwareOne und Microsoft Azure ihre Effizienz.

3 Tagen ago

KI-Agenten übernehmen zunehmend den B2B-Kundendienst

Weltweit werden bis 2028 voraussichtlich mehr als zwei Drittel aller Kundendienst- und Supportinteraktionen mit Technologieanbietern…

4 Tagen ago

RWE digitalisiert HR-Prozesse mit App von Insiders Technologies

Energiekonzern setzt auf KI-basierte Lösung und macht damit die Kommunikation und Übermittlung von Unterlagen für…

5 Tagen ago