Deutschen Unternehmen mangelt es an grundlegenden Cybersicherheitsmaßnahmen. Lediglich 64,5 Prozent setzen Passwort-Richtlinien ein, nur 58 Prozent erstellen Backups und gerade einmal 54 Prozent nutzen eine Multi-Faktor-Authentifizierung. Dies sind Ergebnisse einer Studie, mit der die Security-Spezialisten von Kaspersky das aktuelle Cyberschutzniveau in der deutschen Wirtschaft untersucht.
Vor diesem Hintergrund verwundert es nicht, dass 37 Prozent der Unternehmen in Deutschland keine regelmäßigen Schulungen zu Themen wie Spam oder Phishing durchführen. Also zu den klassischen Einfallstoren für Cyberkriminelle, um an Zugangsdaten zu gelangen. Aus Sicht der Studienmacher werde dies immer mehr zu einem Ritt auf der Rasierklinge. Schließlich seien die Zeiten schlecht geschriebener Spam- und Phishing-Mails längst vorbei. Letztere seien kaum noch von echten Nachrichten zu unterscheiden.
Dessen ungeachtet setzt fast die Hälfte (45,5 Prozent) der Unternehmen keine Anti-Phishing-Software ein. Zudem verfügt nur jedes dritte Unternehmen (35,5 Prozent) über eine Patch-Management-Richtlinie. Dabei gehören Sicherheitslücken in Anwendungen und Betriebssystemen zu den häufigsten Angriffsvektoren in Unternehmen.
„Patchen ist immer eine Herausforderung. Zum einen lassen sich zwar Sicherheitslücken relativ einfach stopfen, zum anderen ist der Vorgang aber meist etwas komplizierter als man denkt“, sagt Kai Schuricht, Lead Incident Response Specialist bei Kaspersky, zum fehlenden Patch-Management in Unternehmen. „Entscheiden sich Unternehmen, ihre Systeme zu aktualisieren, dauert dies einige Zeit. Denn diese müssen erst getestet, freigegeben und dann verteilt werden. Das dauert und vergrößert natürlich das Zeitfenster, in dem die Systeme verwundbar sind.“
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