Categories: PolitikRecht

US-Gericht: Kein Urheberrecht auf KI-generierte Kunst

Ein US-Bundesgericht hat entschieden, dass mit künstlicher Intelligenz erstellte Werke nicht urheberrechtlich geschützt werden können. Dem Urteil des Richters Beryl Howell zufolge ist die “menschliche Urheberschaft eine Grundvoraussetzung” für die Anwendung des Urheberrechts.

Der Richter betonte, dass das US-Urheberrecht so konzipiert sei, dass es sich an technische Entwicklungen anpasse. Dabei habe sich die Überzeugung durchgesetzt, dass die menschliche Mitwirkung “der Kern der Urheberrechtsfähigkeit” sei. Das gelte auch, wenn die “menschliche Kreativität durch neue Werkezuge oder in neue Medien kanalisiert wird”, heißt es in dem Urteil.

Ausnahmen bei KI-gestützer Kunst

Ähnlich wurde das Gesetz bereits vor rund zehn Jahren ausgelegt. Damals ging es um ein von einem Affen aufgenommenes Selfie. Ein Gericht in den USA entschied, dass das Selfie nicht urheberrechtlich geschützt werden kann, weil es nicht von einer Person aufgenommen wurde.

Der Richter verglich per KI generierte Werke unter anderem mit Bildern einer Digitalkamera. Die Kamera erzeuge das Bild zwar technisch, aber erst nachdem ein Mensch das Bild konzipiert, Szene und Beleuchtung eingestellt und die Kameraparameter angepasst habe. Bei einer künstlichen Intelligenz sei der Mensch zwar an der Eingabeaufforderung beteiligt, die eigentliche Arbeit werde aber von einem Computer geleistet.

Zu dem Urteil kam es nach einer Klage eines Informatikers. Er hatte versucht, ein per KI-Software erstelltes Bild urheberrechtlich schützen zu lassen. Das US-Urheberrechtsamt hatte seinen Antrag jedoch abgelehnt. Allerdings entschied die Behörde auch, dass KI-unterstützte Kunst geschützt werden kann, falls ein Mensch sie “auf ausreichend kreative Weise ausgewählt und arrangiert hat”.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die Redaktionen von Silicon.de und ZDNet.de. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Bau-Spezialist Schöck: Migration von SAP ECC ERP auf S/4HANA

Bau- und Fertigungsspezialist investiert in die S/4HANA-Migration und geht mit RISE WITH SAP in die…

6 Stunden ago

Pure Storage: Cloud, KI und Energieeffizienz

Trends 2025: Rasante Entwicklungen bei Automatisierung, KI und in vielen anderen Bereichen lassen Unternehmen nicht…

1 Tag ago

GenKI verbessert Datenmanagement und Angebotsgenauigkeit

DHL Supply Chain nutzt generative KI-Anwendungen für Datenbereinigung und präzisere Beantwortung von Angebotsanforderungen (RFQ).

2 Tagen ago

Rolls-Royce Power Systems nutzt industrielle KI aus der IFS Cloud​

Marke mtu will globale Serviceabläufe optimieren und strategische Ziele hinsichtlich Effizienz, Nachhaltigkeit und Wachstum unterstützen.

2 Tagen ago

Thomas-Krenn.AG: viele Pflichten, knappe Ressourcen, mehr freie IT-Welt

IT-Infrastruktur-Trends 2025: Open-Source-Projekte sowie aufwändige regulatorische und Pflichtaufgaben werden das Jahr prägen.

2 Tagen ago

Stadt Kempen nutzt Onsite Colocation-Lösung

IT-Systeme werden vor Ort in einem hochsicheren IT-Safe betrieben, ohne auf bauliche Maßnahmen wie die…

3 Tagen ago