Cisco hat eine schwerwiegende Sicherheitslücke in der IOS-XE-Software bestimmter Netzwerkprodukte entdeckt. Aufmerksam wurde das Unternehmen auf die Schwachstelle am 28. September aufgrund möglicher schädlicher Aktivitäten bei einem Kunden. Am 12. Oktober ergab eine weitere Untersuchung, dass es sich um eine Zero-Day-Lücke handelt, die Unbefugten das Erstellen neuer Nutzerkonten ermöglicht.
Der eigentliche Fehler steckt in der Web-Oberfläche der IOS-XE-Software. Betroffen sind laut Cisco physische und auch virtuelle Geräte, auf denen ISO XE läuft. Für einen erfolgreichen Angriff muss allerdings auch die HTTP- oder HTTPS-Server-Funktion aktiviert sein.
Angreifer können unter Umständen ein Konto mit Rechtebene 15 erstellen, was ihnen eine vollständige Kontrolle über eine kompromittiertes Gerät gewährt. Bei den von Cisco analysierten Angriffen wurde die Anfälligkeit benutzt, um Schadcode einzuschleusen. Der Schadcode übersteht Cisco zufolge zwar einen Neustart eines betroffenen Geräts nicht, das zuvor angelegte Nutzerkonto sei jedoch weiterhin aktiv.
Da die Zero-Day-Lücke offenbar ohne Interaktion mit einem Anwender ausgenutzt werden kann, stuft Cisco sie als kritisch ein. Im Common Vulnerability Scoring System wird sie zudem mit zehn von zehn möglichen Punkten bewertet.
Derzeit steht noch kein Software-Patch zur Verfügung. Cisco rät seinen Kunden, auf allen mit dem Internet verbundenen Geräten mit IOS XE die HTTP-Server-Funktion auszuschalten. Eine Anleitung dazu findet sich in Ciscos Sicherheitswarnung.
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