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IT-Budget 2023: Inflation wird zum größten Sorgenkind

Damit ist das IT-Budget im Vergleich zu 2022 um vier Prozentpunkte gestiegen. Vor allem die großen Unternehmen mit mehr als 10.000 Mitarbeitenden müssen tief in die Taschen greifen, um ihre Führungsposition am Markt zu behalten und wettbewerbsfähig zu bleiben. Hier hat sich der Anteil der IT-Ausgaben am Umsatz fast verdoppelt – von 6 auf 11 Prozent. Fast jedes fünfte Unternehmen steckt jährlich mehr als eine halbe Milliarde US-Dollar in ihre IT.

Löwenanteil geht an SaaS und Cloud

60 Prozent der IT-Ausgaben entfallen auf Software, wobei SaaS mit 37 Prozent die On-Premises-Anwendungen weiter hinter sich lässt. Die Cloud-Dominanz bleibt ungebrochen. 77 Prozent der Unternehmen wollen ihre Ausgaben für Cloud-Anwendungen in den nächsten zwölf Monaten sogar weiter anheben. Dies gilt auch für Paas/IaaS, für das 69 Prozent der Unternehmen eine Erhöhung planen. Der Weg in die Public Cloud geht auf Kosten der eigenen Rechenzentren: Hier gaben 61 Prozent der Befragten an, dass sie die Anzahl der Rechenzentren in 2024 reduzieren wollen, 8 Prozent wollen das eigene Rechenzentrum sogar komplett abschaffen.

Steigende Preise fressen höhere Budgets auf

Ein höheres IT-Budget geht nur bedingt mit einem größeren oder gar effektiveren IT-Portfolio einher. Zum einen kämpft der weitaus größte Teil der Unternehmen (87%) in Sachen Kostenoptimierung noch immer mit unnötigen bzw. vermeidbaren Ausgaben. So verpuffen beispielsweise 21 Prozent der SaaS-Ausgaben wirkungslos im Wolken-Himmel.

Zum anderen macht die Inflation auch vor dem IT-Sektor nicht halt. Die steigenden Preise am Markt gehören bei 91 Prozent der befragten Unternehmen zur momentan größten Herausforderung im IT-Haushalt. Damit verwundert es nicht, dass die Erwartungen für 2024 eher zurückhaltend sind. So gehen nur noch 60 Prozent der IT-Verantwortlichen davon aus, dass ihre IT-Budgets den Wachstumskurs der vergangenen Jahre fortsetzen.

KI-Wettlauf hat begonnen

Angesichts der langen Liste an IT-Initiativen können es sich Unternehmen schlichtweg nicht leisten im kommenden Jahr einschneidende Budgetkürzungen vorzunehmen. Im Gegenteil planen IT-Verantwortliche ihre Aktivitäten rund um Cloud Migration, Geschäftswachstum, Kostenoptimierung und Modernisierung der IT im Vergleich zum Vorjahr zu verstärken.  In Sachen Cybersecurity ist ein „Nachlassen“ ohnehin keine Option. Tatsächlich findet sich auf der Agenda der Umfrage-Teilnehmer keine einzige IT-Initiative, die im Vergleich zum Vorjahr an Dringlichkeit verliert.

Beim Thema Künstliche Intelligenz (KI) setzen die Unternehmen zum Wettlauf an: Für die nächsten zwölf Monate gehen knapp ein Drittel der Befragten von einem signifikanten Investitionsschub bei KI-Technologien und Maschinellem Lernen (ML) aus. Weitere 44 Prozent rechnen mit zumindest spürbaren Folgen für den Haushaltsplan.

Die Rückkehr der Büro-Arbeiter

Ein deutlicher Unterschied zeichnet sich beim Thema Home Office ab. Mit dem Ende der Pandemie und der langsamen Rückkehr ins Büro verliert der Ausbau des Remote Workspace an Priorität. Wirtschaftliche Unsicherheiten und Entlassungswellen in unterschiedlichen Sektoren haben ebenso dazu beigetragen, dass entsprechende IT-Initiativen im Jahresvergleich deutlich zurückgingen.

Während jedoch in Nord- und Südamerika IT-Mitarbeitende mit 30 Prozent wieder am häufigsten ganztags im Büro arbeiten, scheinen die europäischen Kollegen ein hybrides Arbeitsmodell zu bevorzugen. Hier sitzen lediglich 25 Prozent wieder jeden Tag hinter dem Unternehmens-Desktop. Ein weiteres gutes Drittel kommt tageweise ins Büro und verbringen den Rest der Arbeitszeit im Home Office.

Roger Homrich

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