Categories: KI

ICEs in der Cobot-Werkstatt

Die Zugflotte der Deutschen Bahn (DB) wächst. Jeden Monat nimmt der Konzern im Schnitt drei neue ICE in Betrieb. Um die wachsende Zahl an Zügen effizienter warten und schneller wieder in den Fahrgasteinsatz bringen zu können, kommen jetzt Roboter und künstliche Intelligenz (KI) zum Einsatz.

Für das “E-Check” genannte Verfahren investiert die Bahn 55 Millionen Euro. Das erste mit der neuen Technik ausgerüstete ICE-Werk ist Köln-Nippes. Bis 2025 folgen Berlin, Dortmund, Hamburg und München.

Kamera-Tor scannt komplette Züge

E-Check besteht aus mehreren Komponenten. Mit Hilfe eines Kamera-Tors und optional eines mobilen Unterflurgeräts werden die Züge rundum inspiziert. Eine KI wertet die Aufnahmen aus. Abweichungen vom Sollzustand werden den Techniker:innen im Werk angezeigt. Der Mensch überprüft das Bild und entscheidet, ob wirklich ein Fehler vorliegt.

Wenn ja, so erfolgt automatisiert ein Arbeitsauftrag auf das Tablet des Werkstattpersonals. Die Technik ist in der Lage, sowohl kleinste Abweichungen wie eine nicht mehr richtig sitzende Schraube, Instandsetzungsbedarf als auch „Schönheitsfehler“ wie beschädigte Piktogramme außen am Zug zu erkennen.

Cobots steuern Wasserversorgung

Die Versorgung des ICE mit Frischwasser und das Abpumpen des Abwassers übernehmen sogenannte Cobots. Die Roboter sind in der Lage, bei den unterschiedlichen Zugtypen vollautomatisiert die Lage der Anschlüsse zu erkennen. Dafür bewegen sie sich am ICE entlang, öffnen die darüber liegende Klappe und bringen den passenden Anschlussstutzen an. Ist das Ver- oder Entsorgen beendet, entfernt der Cobot selbständig die Stutzen, schließt die Klappe und begibt sich zum nächsten Wagen.

Durch E-Check sollen die Fachleute in den Werken von Standardtätigkeiten entlastet werden. Angaben der Bahn zufolge sollen sich auf anspruchsvolle Aufgaben wie Reparaturen konzentrieren können. Auch die Effizienz nähme dadurch zu: Die Fahrt eines 374 Meter langen XXL-ICE mit 13 Wagen durch das Kamerator nimmt nur rund fünf Minuten in Anspruch. Der gesamte E-Check-Vorgang mit Wasserver- und -entsorgung dauert eineinhalb Stunden und damit nur halb so lang wie bisher, wenn dies Menschen übernehmen.

Manuel

Recent Posts

KI-Strategie: Klarna schafft 1.200 SaaS-Dienste ab

Mit genKI gerät die Ära von Software as a Service ins Wanken. Die Alternative sind…

4 Stunden ago

Verschmelzen zweier Hochtechnologien: Quanten und KI

Event: Anwendertagung und Fachausstellung "Quantum Photonics" am 13. und 14. Mai 2025 in Erfurt.

1 Tag ago

Vier neue EU-Regelwerke verändern den rechtlichen Rahmen für vernetzte Produkte grundlegend

Mit dem Cyber Resilience Act, dem Data Act, der Produktsicherheitsverordnung und der neuen Produkthaftungsrichtlinie greift…

1 Tag ago

Deutsches KI-Startup Brain4Data statt digitalen Assistenten für KMU mit genKI-Funktionen aus

Fred, der KI-gesteuerte digitale Assistent, nutzt den Generative AI Service der OCI und die Oracle…

3 Tagen ago

Malware-Ranking März: FakeUpdates dominiert in Deutschland

Cyberkriminelle verstärken Angriffe mit FakeUpdates und RansomHub als Schlüsselwerkzeuge.

3 Tagen ago

Künstliche Intelligenz als Gamechanger

"Der wahre Mehrwert von KI entsteht durch die Integration unternehmenseigener Daten", sagt Mike Sicilia von…

6 Tagen ago