Aus Sicht von NTT spielen 2024 sieben Themen eine wichtige Rolle für den IT-Betrieb.
Der Begriff „Dark NOC“ geht in das Lexikon der Netzwerkwelt ein. In der Geschwindigkeit, in der sich AIOps weiterentwickelt hat, ist ein Network Operations Center (NOC) zur idealen Lösung für die Netzwerküberwachung und -kontrolle geworden. „Dark“ bedeutet in diesem Zusammenhang, dass alle bestehenden operativen Geschäftsprozesse mithilfe fortschrittlicher KI-Algorithmen vollständig automatisiert werden können.
Um die Netzqualität weiter zu verbessern, die Techniker zu unterstützen und die Infrastrukturen zu modernisieren, werden in den nächsten zwölf Monaten immer mehr Unternehmen AIOps-Methoden in den allgemeinen IT-Betrieb einbinden. Obwohl die Automatisierung das Herzstück eines „Dark NOC“ ist, ist menschliche Expertise jedoch der Schlüssel zum Erfolg. Firmen müssen also nicht nur die notwendigen technologischen Vorbereitungen treffen – von der Standardisierung der APIs bis zur Optimierung von Datenprozessen –, sondern auch in die Weiterbildung ihrer Mitarbeitenden investieren.
Künstliche Intelligenz erfordert Investitionen in die disruptive Energieversorgung von Rechenzentren. Klassische Racks verbrauchen etwa sechs bis acht Kilowattstunden (kWh) Strom. Mit dem Voranschreiten von KI erhöht sich die Leistungsdichte eines einzelnen Rack-Schranks und damit der Stromverbrauch deutlich – schon heute sind 50 bis 100 kWh üblich. Schätzungen zufolge wird sich der durchschnittliche Stromverbrauch in den kommenden Jahren verdoppeln oder sogar verdreifachen.
Racks, die mehr Wärme erzeugen und folglich mehr Kühlung benötigen, machen den Netto-Null-Zielen der Unternehmen aber einen Strich durch die Rechnung. Unternehmen werden deshalb nach nachhaltigeren Optionen suchen müssen – nicht nur aus Kostengründen, sondern auch weil immer strengere Vorschriften greifen. NTT beispielsweise nutzt bereits Techniken wie die Flüssigkeitstauchkühlung (Liquid Immersion Cooling), unterstützt Fernwärmeprojekte und erforscht Solarpaneele im Weltraum.
Nachhaltigkeit ist integraler Bestandteil aller Lösungen. Das Thema Sustainability wird angesichts verschärfter Auflagen einen großen Einfluss darauf haben, in welche Technologien und in welche Bereiche Unternehmen künftig investieren. Bereits zum 1. Januar 2024 müssen beispielsweise 50 Prozent des verbrauchten Stroms in deutschen Rechenzentren aus erneuerbaren Energiequellen stammen, der Strom darf jedoch nicht schon nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) gefördert sein. 2027 steigt der Anteil dann auf 100 Prozent.
Auf ihrem Weg zu einem Netto-Null-Betrieb setzen aber auch immer mehr Unternehmen Technologien wie Private 5G ein. LyondellBasell und Schneider Electric etwa nutzen 5G-Campusnetze, um Smart-Factory-Anwendungen rund um ihre ESG-Initiativen voranzutreiben. Das reicht von der Verringerung des Kohlenstoffausstoßes bis hin zur Kreislaufwirtschaft für Hardware.
Angesichts hoher Anforderungen in Bezug auf Effizienz, Zuverlässigkeit, Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit wird die optische Vernetzung 2024 stärker in den Mittelpunkt rücken. Aktuelle Tests, bei denen Übertragungsraten von 1,2 Tbit/s erreicht wurden, belegen das Potenzial. Gleichzeitig wollen über alle Branchen hinweg mehr als 90 Prozent der Führungskräfte ihre Netzwerke modernisieren und so sicherstellen, dass sie für aktuelle wie auch künftige Herausforderungen gerüstet sind. Daneben gibt es umfassende Anstrengungen, die Grenzen bestehender Infrastrukturen mit Hilfe von optischen Technologien zu überwinden. So haben sich über 100 Organisationen zusammengeschlossen, um IOWN (Innovative Optical and Wireless Network) voranzutreiben.
Die Kombination von IoT, Private 5G und Edge Computing ermöglicht es Unternehmen, Echtzeit-Einblicke zu gewinnen und darauf aufbauend fundiertere Entscheidungen zu treffen. Müssen riesige Datenmengen direkt am Netzwerkrand verarbeitet und mittels KI/ML analysiert werden, sind intelligente Edge-Funktionen und -Technologien unabdingbar. Dazu zählt die zunehmende Automatisierung aufgrund des Fachkräftemangels, aber auch Computer Vision oder Digitale Zwillinge.
Ohne Hilfe von außen werden die wenigsten Firmen solche Anwendungsfälle realisieren können. Acht von zehn Unternehmen gehen deshalb davon aus, dass ihre Abhängigkeit von Edge-Services durch Drittanbieter in den nächsten zwei Jahren zunehmen wird. Das Partner-Ökosystem von NTT bündelt die vorhandene Expertise rund um 5G-fähige Geräte, die Anwendungsfälle wie Push-to-Talk Devices, Augmented-Reality-Headsets, Computer-Vision-Kameras und Sensoren in der Fertigungs-, Automobil-, Logistik- und weiteren Branchen unterstützen.
Die Mehrheit der CX (Customer Experience)-Interaktionen ist nach wie vor auf menschliche Unterstützung angewiesen – sie ist und bleibt laut dem 2023 Global CX Report von NTT aus Sicht der Führungskräfte ein wichtiger Teil der Customer Journey. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass vier von fünf Unternehmen in den nächsten zwölf Monaten KI in die CX-Bereitstellung integrieren wollen. Ein grundlegendes Verständnis für KI und Big-Data-Analytik wird für die meisten Arbeitsplätze unabhängig von der Branche zur Grundvoraussetzung.
Die Neueinstellung entsprechender Experten ist eine Möglichkeit, wird sich aber angesichts des Fachkräftemangels schwierig gestalten. Eine Studie hat ergeben, dass Unternehmensleiter in den letzten drei Jahren durch Investitionen in Umschulungs- und Weiterbildungsinitiativen eine Rentabilität von mehr als 25 Prozent erzielt haben. Dieser Trend wird sich 2024 fortsetzen – ohne Qualifikationslücken zu schließen, werden Unternehmen das Potenzial neuer Technologie nicht ausschöpfen können.
Wenn sie gut funktionieren, werden Cloud-Umgebungen unsichtbar, sodass die Anwendungen im Vordergrund stehen. Was bei Office-Applikationen, Projektmanagement-Tools oder CRM-Lösungen bereits weitgehend funktioniert, ist in anderen Bereichen oftmals noch nicht ausgereift. 2024 werden zunehmend branchenspezifische Clouds, die Software, PaaS- und IaaS-Ebenen vereinen, auf den Markt kommen, um dedizierte Anwendungsfälle bereitzustellen. Diese konzentrieren sich nicht auf die Technologie an sich, sondern auf das Geschäftsergebnis.
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