5G-vernetzte Papierfabrik

Ziel des lokalen 5G-Netzes ist es, künftig Prozesse, Daten und Menschen rund um die Papierproduktion digital zu vernetzen. Dazu versorgt das neue 5G-Campus-Netz das gesamte Werksgelände im Industriepark Schwarze Pumpe entlang der brandenburgisch-sächsischen Grenze in Spremberg mit Mobilfunk über 5G-Standalone (5G SA). „Wir produzieren an unserem Standort in Spremberg jährlich rund 840.000 Tonnen Papier. Mit 5G werden wir die Informations-, Logistik- und Produktionsprozesse vor Ort weiter optimieren“, sagt Michael Krumay, Digitalisierungsverantwortlicher Operations bei Hamburger Containerboard.

Vernetzung von Scannern und Staplern

Zunächst sind 5G-Anwendungen aus dem Bereich Digital Inventory und Logistik vorgesehen. Dazu zählt die Vernetzung von Scannern und Staplern, das Tracking von Ersatzteilen oder das Dokumentenmanagement. Geplant ist außerdem der Einsatz von IoT-Sensorik und mobilen Apps zur Überwachung und Steuerung der Produktion sowie Instandhaltung. Weitere geplante Anwendungsfälle drehen sich um Themen wie Augmented Reality, Edge Computing oder auch fahrerlose Transportsysteme (AGVs).

Das Campus-Netz der Telekom versorgt am Spremberger Standort der Prinzhorn Group eine Außenfläche von rund 174.200 Quadratmetern sowie eine Indoor-Fläche von 180.000 Quadratmetern mit dem neusten Mobilfunkstandard. Das entspricht insgesamt einer Größe von rund 50 Fußballfeldern. Im Außenbereich hat die Telekom acht zusätzliche 5G-Funkstandorte realisiert, im Innenbereich wurden 116 Indoor-Antennen installiert. Für die besonders anspruchsvolle Produktionsumgebung mit hoher Temperatur und Luftfeuchtigkeit wurden besonders geschützte aktive Innenantennen verbaut.

Netzwerk erfüllt hohe Sicherheitsanforderungen

„Das 5G Campus-Netz in Spremberg ist gemessen an der eingesetzten Technik nicht nur eines der größten seiner Art in Europa”, sagt Klaus Werner von Telekom Deutschland. „Das Netz erfüllt durch seine Netzwerk-Architektur mit 5G-Standalone-Technologie besonders hohe Sicherheitsanforderungen und unterstützt für die Industrie wichtige Funktionen wie Network-Slicing und Ultra-Low-Latency.“

Die lokale Anbindung auf dem Produktionsgelände ermöglicht eine besonders schnelle Verarbeitung der Daten. Die kurzen Wege der eigenständigen 5G-Architektur unterstützen datenintensive Anwendungen mit ultrakurzer Reaktionszeit im Millisekunden-Bereich. Das 5G-SA-Netz funkt dabei auf eigens für Prinzhorn Group reservierten Frequenzen im Bereich von 3,7 bis 3,8 Gigahertz. Bis zu 100 Megahertz Bandbreite stehen für die vernetzte Papierproduktion so exklusiv zur Verfügung.

Datenverkehr lässt sich priorisieren

Die Hamburger Containerboard kann das private Netz flexibel anpassen und unterschiedliche Funktionen on-demand verwalten. So wird beispielsweise der Datenverkehr innerhalb des Campus-Netzes bedarfsgerecht für bestimmte Anwendungen priorisiert. Das geschlossene System zeichnet sich dabei durch seine hohe Daten- und Ausfallsicherheit aus: Durch eine redundante Architektur des lokalen Kernnetzes funktioniert das Netz auch bei einer Unterbrechung zum cloudbasierten Management-Portal zuverlässig weiter. Darüber hinaus profitiert der Papierhersteller von einer garantierten und durchgängigen Verfügbarkeit.

Roger Homrich

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