KI-basiertes Qualitätskontrollsystem für Produktion von Rehau

Die Produktvielfalt, verbunden mit höchsten Ansprüchen an eine perfekte Oberfläche, macht die Qualitätssicherung zu einer Herausforderung. REHAU produziert in mehreren Werken weltweit mehr als 200.000 verschiedene Varianten von Extrusionsprofilen  in unterschiedlichen Farben, Mustern und Designs . Die Profile werden im Extrusionsverfahren auf großen Maschinen hergestellt und am Ende der Fertigungsstrecke zu Coils aufgewickelt.

Zuverlässige Prüfprozesse

REHAU hat sich bei der Qualitätskontrolle in der Produktion bisher auf die Sichtkontrolle durch Mitarbeitende am Band verlassen. Dieser zeitaufwändige Prozess war jedoch mit einer Reihe von Herausforderungen verbunden, unter anderem durch die Tatsache, dass die Qualität der hergestellten Waren nur am Anfang oder am Ende eines Bündels oder durch Stichproben während der Produktion überprüft werden konnte. Trotz der hohen Prozessstabilität und -kontrolle stellte dies ein ständiges Risiko für unentdeckte Fehler und Probleme bei der Qualitätskontrolle dar.

KI-Training mit Bildern

Um diese Herausforderungen zu bewältigen, lieferte Fujitsu ein neues Qualitätskontrollsystem, das dieses Verfahren im Pilotbetrieb rationalisierte und dabei über 99 Prozent aller Fehler in einem Testdatensatz erkannte. Die integrierte KI wurde anhand von Bildern der gefertigten Profile in optimalem Zustand trainiert, wodurch das System alle Arten von Fehlern während des Fertigungsprozesses zuverlässig erkennen kann.

Durch die kontinuierliche Überwachung und Dokumentation der Produktqualität ermöglicht die Lösung von Fujitsu auch die Identifikation und Analyse von fehlerrelevanten Prozessen. So wird sichergestellt, dass potenzielle Fehler und Auffälligkeiten auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse antizipiert und somit vermieden werden können.

Kleine Fehler mit großen Auswirkungen

„Das Qualitätsmanagement wird für unsere Kunden immer wichtiger”, sagt Niels Strohkirch von Fujitsu Deutschland. „Jeder, der sich mit Fertigungsprozessen auskennt, weiß, dass selbst kleine Produktionsfehler große Auswirkungen haben können – vor allem wenn man versucht, den Materialeinsatz zu optimieren. Mit unserer KI-Lösung zeigen wir, wie erfahrene Mitarbeitende mit intelligenten Technologien bessere Ergebnisse in Bereichen erzielen können, in denen bisher nur manuelle oder visuelle Kontrollen üblich waren.”

„Wir können die Produktqualität auf ein neues Niveau heben und das Risiko von Reklamationen und Ausschuss reduzieren”, sagt Tobias Lehner, Smart Technologies Engineer bei REHAU. „Dies trägt sowohl zur Kostensenkung, als auch zu einer insgesamt nachhaltigeren Produktion bei. Als nächsten Schritt planen wir nun die Überführung des Piloten in ein produktives System – und idealerweise die Erforschung weiterer Anwendungsfälle.”

Roger Homrich

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