Categories: Automobilindustrie

Vernetztes Fahren: Jeder zweite befürchtet Sicherheitsdefizite

Der Befund ist ein Ergebnis der Studie „Cybersicherheit in der Automobilbranche“, die der Sicherheitsdienstleister Kaspersky gerade herausgegeben hat. Der Studie zufolge sehen die befragten Unternehmen die größten Baustellen auf diesen vier Handlungsfeldern: Datensicherheit bei der Übertragung (36 Prozent), Verschlüsselung (33 Prozent), Systemzugriff verbunden mit der Überwachung des Netzwerkverkehrs (33 Prozent) sowie Tempo der Schwachstellenbehebung (32 Prozent).

Die Studie weist darauf hin, dass die Software moderner Autos im Schnitt rund 120 Millionen Codezeilen umfasst. Dies sei etwa zehnmal so viel wie in einer Boeing 787. Angesichts dieser großen potenziellen Angriffsfläche haben Kaspersky zufolge 52 Prozent der IT-Entscheider der Automobil-, Logistik- und Transportbranche in Deutschland ernsthafte Bedenken, was den ausreichenden Schutz vernetzter Fahrzeuge vor Hacking-Angriffen angeht.

Over-the-Air-Updates als Einfallstor

Heutige Fahrzeuge sind über vielfältige Datenverbindungen untereinander, mit dem Smartphone des Fahrers, mit Herstellern und zukünftig auch der Infrastruktur verbunden. Das Bewusstsein für die damit einhergehenden Risiken scheint vorhanden, denn V2V-(Vehicle-to-Vehicle) und V2I-Vernetzung (Vehicle-to-Infrastructure) in Verbindung mit Over-the-Air-Updates ist die von den IT-Entscheidern der Automobilunternehmen am häufigsten genannte Cybersicherheitsherausforderung der kommenden zwei Jahre (23 Prozent).

Marco Preuß, Deputy Director, Global Research & Analysis Team bei Kaspersky, kommentiert: „Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass die Automobil-, Logistik und Transportbranche das Risiko, welches mit den Unmengen verarbeiteter Daten durch vernetzte Fahrzeuge einhergeht, erkannt hat und Maßnahmen zur Datensicherheit für deren Schutz priorisiert.“ Zugleich würde eine Mehrheit der IT-Entscheider bezweifeln, dass Connected Cars aktuell vor Hackerangriffen ausreichend geschützt sind. Daher sei es wichtig, dass sich die Verantwortlichen mit den Sicherheitsherausforderungen und ‑anforderungen vernetzter Fahrzeuge im Speziellen auseinandersetzen, so Preuß weiter. „Adäquate Cybersicherheitslösungen schützen bereits heute nicht nur vor bekannten, sondern auch vor neuartigen Bedrohungen und helfen Unternehmen bei der schnellen und präzisen Reaktion auf Cybersicherheitsvorfälle sowie deren Eindämmung und Behebung.“

Manuel

Recent Posts

Automatisierungssuite für den produzierenden Mittelstand

Fraunhofer hat eine KI-basierte Produktionsüberwachung und -steuerung für mittelständische Industriebetriebe entwickelt.

1 Tag ago

Homeoffice gerät weiter unter Druck

Jedes fünfte Unternehmen hat seine Regelungen für mobile Heimarbeit abgeschafft, ein weiteres Fünftel will sie…

1 Tag ago

KI-Agenten: Bedrohungen verstehen und überwinden

Die rasante Entwicklung von KI-Agenten bringt insbesondere Herausforderungen für den Schutz sensibler Daten mit sich.

2 Tagen ago

Q-Day wird zur realen Bedrohung

2020 könnten böswillige Akteure Zugang zu quantengestützten Cyberangriffen haben, warnt Cindy Provin von Utimaco.

3 Tagen ago

KI-Workplace: ChatGPT-Alternative für den Mittelstand

KI-Workplace wird ausschließlich auf eigene Server-Infrastruktur in Rechenzentren in Frankfurt am Main betrieben.

3 Tagen ago

Zukunft des digitalen Zwillings: Process Mining und KI

Der digitale Zwilling einer Organisation bildet reale Geschäftsprozesse virtuell ab und schafft die Grundlage für…

5 Tagen ago