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Transport Betz automatisiert Geschäftsprozesse

Digitalisierung und Automatisierung stehen beim Logistikdienstleister Transport Betz Logistik vor allem aus zwei Gründen auf dem Programm: Erstens sollen die Geschäftsabläufe immer mehr auf die Kunden zugeschnitten werden, und zweitens stehen für viele manuelle Arbeiten schlicht nicht mehr genug Arbeitskräfte zur Verfügung. Seit vielen Jahren geht das Unternehmen diesen Weg auf Basis eines ERP-Systems, das viele Standardfunktionen mit individuellen Lösungen verbindet.

Als klassische Spedition mit einem ursprünglichen Fokus auf Sonder-, Direkt- und Kurierfahrten ist die Transport Betz Logistik GmbH derzeit mit vielen Unsicherheiten konfrontiert: von der klimaneutralen Weiterentwicklung der Antriebsarten für Nutzfahrzeuge über zusätzliche Belastungen seitens der LKW-Maut bis hin zum Fachkräftemangel sind Flexibilität und innovative Lösungen gefragt. So geht das Unternehmen zum Beispiel davon aus, dass beim Thema E-Mobilität das letzte Wort noch nicht gesprochen ist und auch mittel- und langfristig andere Antriebsarten existieren werden. So oder so: Die Zukunft ist für das nordbadische Unternehmen derzeit nur eingeschränkt planbar.

Automatisierung gegen den Fachkräftemangel

Vor diesem Hintergrund ist es zum einen besonders wichtig, die schon bestehenden Kundenbeziehungen weiter zu vertiefen. „Außerdem wird es immer schwieriger, Arbeitskräfte zu finden“, sagt Thilo Levy (Bild), Geschäftsführer der Transport Betz Logistik GmbH, „und sei es für das Fahren eines Gabelstaplers, für den  nur ein einfacher Staplerschein erforderlich ist.“ Auch deshalb setzen Levy und sein Team auf die Digitalisierung und Automatisierung von immer mehr Betriebsabläufen – und zwar stetig Schritt für Schritt, anstatt auf allumfassende Pauschallösungen zu setzen.

Zentrale Basis für diese Digitalisierungsvorhaben ist die GUS-OS Suite, ein ERP-System (ERP, Enterprise Resource Planning), das bei Betz seit mehr als 15 Jahren im Einsatz ist. Die langjährige und ununterbrochene Nutzung weist bereits darauf hin, dass die Lösung über die Jahre immer wieder ausgebaut, reformiert und an aktuelle Herausforderungen angepasst wurde. Heute bietet GUS-OS eine vollständige Suite für die Logistikbranche. Dazu gehören ein Warehouse-Management-System (WMS) und ein Lagerverwaltungssystem (LVS), das Lagermanagement für unterschiedliche Lagerarten wie Hochregallager, offene Lager, Blockplatzlager oder Tiefkühl- und Quarantänelager. Hinzu kommen eine parallele und mehrstufige MDE-Kommissionierung, Staplerleitsysteme oder zum Beispiel die Nachschubsteuerung.

Schnittstellen schaffen

„Digitalisierung ist für uns gerade mit Blick auf die GUS-OS Suite vor allem ein Schnittstellenthema“, betont Geschäftsführer Levy. „Denn die ERP-Lösung ist für uns die zentrale Lösung, über die wir Drittsysteme integrieren. Je mehr wir hier automatisch Daten einspielen können, um von manuellen Buchungen wegzukommen, umso mehr reduziert dies das Arbeitspensum und steigert unsere Effizienz.“

Am stärksten hat das Malscher Unternehmen diese Integration in der täglichen Kommissionierung der Produktionsversorgung eines großen Fertigungskunden voran-getrieben. Dieser Kunde hat seine operationale Logistik zu großen Teilen ausgelagert – an Transport Betz Logistik. So laufen heute alle logistischen Prozesse des Kunden extern: von der Wareneingangsseite bis hin zur kompletten Kommissionierung für die Versorgung der Produktion. Mit allen aktuell benötigten Teilen und Komponenten. Und in einem täglichen Kommissionierung-Nachschub-Prozess je nach Kundenbedarf.

Allein für diesen Kunden kommissioniert Transport Betz Logistik zwischen 1.500 und 1.800 Positionen täglich. Dafür pendeln regelmäßig Shuttles zwischen dem Logistiker und seinem Auftraggeber hin und her – in fast immer unterschiedlichen Stückzahlen, zu zahlreichen Lieferorten oder Hallen in der Produktion, in Form unterschiedlicher Behälter und anderer Kommissionierformen. Auch die dafür notwendigen Etiketten druckt der Logistik-dienstleister.

Mit den Kundensystemen verzahnt

Während das Kundenunternehmen SAP als ERP-System nutzt, ist bei Transport Betz die GUS-OS Suite des ERP-Spezialisten GUS ERP im Einsatz. So erreichen die jeweiligen Tagesbedarfe das GUS-System automatisiert, worauf mithilfe der Lösung die benötigten Produktlabels erzeugt werden. Zudem verfügen die Mitarbeiter über an GUS-OS angeschlossene Handscanner, mit denen sie die Kundenaufträge bearbeiten, bestätigen und rückmelden können. Über GUS-OS wiederum erfolgen dann wiederum umgekehrt automatisierte Rückmeldungen zu den einzelnen Buchungen in das Kundensystem – etwa, wann der Wareneingang oder die Kommissionierung erfolgt ist. „Heute läuft unser gesamtes Warenbestandsmanagement über die GUS-OS Suite“, erläutert Thilo Levy. „Mit der Einführung des Scannens in Form einer mobilen Datenerfassung konnten wir die eh schon niedrige Fehlerrate noch einmal weiter reduzieren.“

Die Funktionsbreite der GUS-OS Suite für die Intralogistik ist über die Jahre vor allem auf zwei Wegen gewachsen: Zum einen bot die ERP-Lösung bereits im Standard immer wieder Komponenten, die Transport Betz direkt verwenden konnte. Zum anderen trieb der Logistiker selbst mit seinen individuellen Anforderungen das Wachstum der Lösung in Sachen Logistik weiter voran.

Über den Standard hinaus

„Unsere zum Teil sehr hohen Anforderungen haben unsere IT- zusammen mit den Prozess- und Projektverantwortlichen zunächst in Pflichtenhefte gegossen, die dann die GUS-Kollegen programmiert und nach erfolgreichem Test in ihre Standards übernommen haben“, sagt Levy. „Dieses Vorgehen hat sich aus unserer Sicht vor allem auch deshalb bewährt, weil die Umsetzung durch GUS stets sehr reibungslos erfolgte. Das Delta, zwischen dem, was wir wollten, und dem, was umgesetzt wurde, war immer sehr klein.“

Ein Beispiel ist das Drucken der Kanban-Nachschub-Label. Erfolgte dies lange im SAP-System des Kunden, werden die Kundenaufträge nun automatisch von SAP in die GUS-OS Suite bei Transport Betz Logistik eingespielt – in Form von XML-Dateien. Oder die Nachschubversorgung: Im Lager von Transport Betz Logistik gibt es ein Umlauflagersystem in Form eines Paternosters. Hier sollten beim Unterschreiten eines Mindestbestands einzelner Produkte automatisch Kommissionierlisten erzeugt werden, um den notwendigen Nachschub zu generieren. Auch diesen Workflow haben der Malscher Logistiker und GUS gemeinsam realisiert.

Natürlich besteht die Gefahr von zum Beispiel doppelten Aufwänden oder Fehlerquellen, da bei Transport Betz und seinem Kunden mit der GUS-OS Suite und SAP zwei Systeme parallel laufen. Doch lässt sich diese Zweigleisigkeit über Schnittstellen minimieren. So arbeiten das Logistikunternehmen und GUS aktuell an der Wareneingangsschnittstelle. Dies geht so weit, dass Lagerorte des Dienstleisters im Kundensystem abgebildet werden. „Hier müssen wir natürlich immer vorab prüfen, wie hoch und realistisch die Einsparpotenziale bei Umsetzung und Wartung dieser Schnittstellen auch wirklich sind und ob sie sich amortisieren“, betont Levy.

Automatisierung stärkt Resilienz

Neben der Kosteneinsparung beseitigt Transport Betz mit dem Einsatz der GUS-OS Suite vor allem potenzielle Fehlerquellen und erhöht die Qualität der Prozesse durch eine Schritt für Schritt fortschreitende Digitalisierung und Automatisierung. Auch die Durch-laufgeschwindigkeit der Prozesse hat sich erhöht. Gerade in Zeiten instabiler Lieferketten kommt dem automatisierten Nachbestellen bei Unterschreiten bestimmter Mindestmengen eine wichtige Rolle zu. Denn diese Transparenz stärkt nicht nur die Flexibilität, sondern auch die Resilienz des Unternehmens.

Nicht zuletzt vertieft die Verzahnung der Business-Systeme auf beiden Seiten die Kooperation zwischen Transport Betz und seinen Kunden. Geschäftsführer Levy betont, dass sich die GUS-OS Suite hierbei als sehr flexibel erwiesen habe. Zudem laufe die Lösung trotz der zahlreichen Anpassungen und Änderungen äußerst stabil.

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Manuel

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