Categories: Cybersicherheit

CrowdStrike-CEO entschuldigt sich für weltweite IT-Störung

Der Chef der Cybersicherheitsfirma CrowdStrike hat sich öffentlich für das fehlerhafte Update seines Unternehmens entschuldigt, das zu weltweiten IT-Ausfällen geführt hat. Unter anderem mussten Fluglinien, Banken, Krankenhäuser und zahllose weitere Unternehmen zum Teil massive Störungen oder Ausfälle ihres Geschäftsbetriebs hinnehmen, was zu abgesagten Flügen oder auch verschobenen medizinischen Eingriffen führte.

Allein in den USA wurden rund 1200 Flüge gestrichen. Hierzulande waren beispielsweise die Flughäfen in Berlin-Brandenburg, Düsseldorf und Köln-Bonn betroffen. Zu Einschränkungen kam es aber auch in Spanien, der Schweiz und Indien.

CrowdStrike hatte im Lauf des Freitagvormittags bestätigt, dass die weltweiten Störungen nicht auf einen Cyberangriff zurückzuführen sind. Das Unternehmen räumte stattdessen ein, ein fehlerhaftes „Update für Windows-Hosts“ ausgeliefert zu haben. „Das Problem wurde identifiziert, isoliert und behoben“, so Crowdstrike. „Wir verweisen Kunden auf das Support-Portal für die neuesten Updates und werden weiterhin vollständige und kontinuierliche Updates auf unserer Website bereitstellen.“

Das Software-Update war für die Sicherheitssoftware Falcon von CrowdStrike. Sie soll ungewöhnliches Verhalten und Schwachstellen identifizieren, um Computersysteme vor Bedrohungen wie Schadsoftware zu schützen. Das Update führte bei Windows-Systemen zu einem Absturz mit einem Blue Screen of Death und anschließender Bootschleife. Um das Problem zu lösen, müssen betroffene Systeme manuell durch die Löschung fehlerhafter Dateien repariert werden.

CrowdStrike-CEO George Kurtz drückte nicht nur sein Bedauern über den Vorfall aus, er sagte auch allen seinen Kunden die Unterstützung seines Unternehmens bei der Behebung der Probleme zu. „Wir bedauern zutiefst die Beeinträchtigungen, die wir den Kunden, den Reisenden und allen, die davon betroffen sind, einschließlich unseres Unternehmens, zugefügt haben“, sagte in der NBC-Nachrichtensendung Today. „Viele der Kunden starten das System neu und es wird wieder funktionieren“, wurde Kurtz zitiert. „Bei einigen Systemen, die sich nicht automatisch wiederherstellen lassen, könnte es einige Zeit dauern“, fügte er hinzu, aber das Unternehmen werde “sicherstellen, dass jeder Kunde vollständig wiederhergestellt wird.“

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die Redaktionen von Silicon.de und ZDNet.de. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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