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Hyperpersonalisierung: Kundenservice neu gedacht?

KI-gestützte Analysetools ermöglichen die detaillierte Analyse von Verhaltensmustern und Präferenzen von Geschäftskunden, um maßgeschneiderte Dienstleistungen und Produkte anzubieten. Diese personalisierten Angebote steigern die Kundenzufriedenheit erheblich, indem sie Kunden das Gefühl geben, individuell betreut und verstanden zu werden. Ein weiterer positiver Effekt der Hyperpersonalisierung durch KI ist die Effizienzsteigerung im Kundenservice. Fortgeschrittene KI-Systeme ermöglichen eine kontinuierliche Erfassung und Analyse von Serviceanfragen, was eine schnelle Anpassung und Optimierung der Prozesse gewährleistet.

Umsatzsteigerung durch gezieltes Cross- und Up-Selling

Wird KI auf einer integrierten Plattformlösung eingesetzt, ist die Technologie besonders effizient. So können Daten aus verschiedenen Quellen zentral an einem Ort gesammelt werden. KI-Algorithmen greifen auf diese Datensätze zu und analysieren sie in ihrer Gesamtheit, was zu präzisen Erkenntnissen führt. Dadurch kann Künstliche Intelligenz maßgeblich zur Umsatzsteigerung durch gezielte Cross- und Up-Selling-Strategien beitragen. Durch eine sorgfältige Auswertung des Kundenverhaltens und der Präferenzen ist es Unternehmen möglich, personalisierte Produktempfehlungen und Angebote zu entwickeln. Diese individuellen Empfehlungen sind für den Kunden besonders relevant und nützlich, was die Wahrscheinlichkeit einer positiven Reaktion erhöht.

Ein praktisches Beispiel hierfür ist die Analyse der Kaufhistorie und des Nutzungsverhaltens eines Kunden. Auf dieser Basis lässt sich erkennen, welche zusätzlichen Produkte oder Dienstleistungen von Interesse sein könnten. Diese Erkenntnisse führen nicht nur zu einer höheren Konversionsrate, sondern auch zu einer Umsatzsteigerung. Insbesondere Softwareunternehmen können anhand individueller Nutzungsmuster gezielt erweiterte Funktionen oder Zusatzmodule anbieten, die den spezifischen Anforderungen des Nutzers entsprechen.

Erfolgreiche Implementierung bei der BT Group

Die BT Group, Telekommunikationsanbieter in Großbritannien, hat gemeinsam mit ServiceNow ihre strategische Partnerschaft erweitert, um den Kundenservice durch Hyperpersonalisierung zu transformieren.  Die Einführung der Service Bridge, die eine nahtlose, automatisierte Verbindung zwischen BT und ihren Kunden ermöglicht, verbessert die Auftragsverwaltung und die Kommunikation erheblich, was zu einer schnelleren und effizienteren Bearbeitung von Kundenanfragen führt.

Ein weiteres zentrales Element der Partnerschaft ist das Pilotprojekt der BT Group mit Now Assist für Telecom Service Management (TSM). Diese auf generativer KI basierende Technologie unterstützt Service-Agenten bei der Erstellung von Fallzusammenfassungen und der Überprüfung komplexer Notizen. Die Implementierung führte zu einer Reduzierung der Bearbeitungszeiten um 55 Prozent und einer spürbaren Verbesserung der Kundenzufriedenheit.

Hohe Datenqualität entscheidend

Die Integration von KI im Kundenservice eröffnet Unternehmen zahlreiche Möglichkeiten zur Verbesserung der Effizienz und Kundenzufriedenheit. Zugleich müssen Unternehmen jedoch erhebliche Herausforderungen dabei bewältigen, insbesondere in Bezug auf Datenqualität und -sicherheit. Die Sicherstellung einer hohen Datenqualität ist entscheidend, da KI-Algorithmen auf präzise und aktuelle Daten angewiesen sind, um genaue Vorhersagen und Empfehlungen zu treffen. Unternehmen müssen kontinuierlich ihre Datensätze überprüfen, bereinigen und aktualisieren, um sicherzustellen, dass die KI-Systeme optimal arbeiten.

Die Datenqualität ist eng mit dem Thema Datensicherheit verbunden. Kunden vertrauen Unternehmen sensible Informationen an, dabei ist es von größter Bedeutung, dass diese Daten vor unbefugtem Zugriff und Missbrauch geschützt werden. Unternehmen müssen umfassende Sicherheitsstrategien implementieren, einschließlich verschlüsselter Datenspeicherung, strenger Zugangskontrollen und regelmäßiger Sicherheitsüberprüfungen. Ein Verstoß gegen die Datensicherheit kann nicht nur zu rechtlichen und finanziellen Konsequenzen führen, sondern auch das Vertrauen der Kunden nachhaltig schädigen.

Hyperpersonalisierung kein vorübergehender Trend

Hyperpersonalisierung durch KI ist kein vorübergehender Trend, sondern eine nachhaltige Strategie, um die Kundenzufriedenheit zu maximieren und Wettbewerbsvorteile zu sichern. Unternehmen, die frühzeitig in die Integration und Weiterentwicklung von KI-Technologien investieren, werden langfristig davon profitieren. Die Kunst besteht darin, nicht nur die technologischen Voraussetzungen zu schaffen, sondern auch eine Unternehmenskultur zu entwickeln, die innovationsfreundlich und anpassungsfähig ist. Unternehmen sollten diese Technologien nicht nur als Werkzeuge zur Automatisierung betrachten, sondern als strategische Treiber für Innovation und langfristigen Wettbewerbsvorteil.

Robert Rosellen

ist Area Vice President Germany bei ServiceNow.

Roger Homrich

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