Präventive Erkennung von Schlaganfällen mit KI

Allein im Jahr 2023 erlitten 270.000 Menschen einen Schlaganfall. Für die Zukunft gehen Experten von weiter steigenden Zahlen aus. Die Gesellschaft wird immer älter und die Wahrscheinlichkeit eines Schlaganfalles nimmt ab dem Alter von 55 Jahren exponentiell zu. Während jeder fünfte Betroffene in den ersten Wochen nach Erleiden des Schlaganfalles verstirbt, sind 64 Prozent der Patienten pflegebedürftig – knapp 15 Prozent davon müssen in Pflegeeinrichtungen untergebracht werden. Die Kosten für die Behandlung der Beeinträchtigungen nach einem Schlaganfall sind von 7,1 Milliarden Euro im Jahr 2004 auf 17 Milliarden Euro im Jahr 2023 gestiegen.

Embedded-KI kann medizinische Behandlung beschleunigen

Kaum etwas ist bei der Behandlung von Schlaganfällen und der Eindämmung der Folgen von so elementarer Bedeutung wie ein zeitnahes Erkennen und Reagieren.  Wird ein Schlaganfall in den ersten 90 Minuten nach Auftreten behandelt, ist jeder vierte Patient beschwerdefrei. Erfolgt die Behandlung in einem Zeitraum von 90 Minuten bis drei Stunden, ist nur noch jeder neunte Patient beschwerdefrei. Wird die Spanne von drei Stunden zwischen Auftreten und Behandeln überschritten, ist lediglich jeder 14. Patient beschwerdefrei.

Bereits heute kann Embedded-KI dabei helfen, die Folgekosten zu senken oder sogar Leben zu retten, indem sie die Detektion von Schlaganfällen beschleunigt und somit eine schnelle medizinische Behandlung ermöglicht. Die Schlaganfallerkennung basiert auf der Nutzung von Nahinfrarotsensoren, welche auf Embedded-KI-Platinen angebracht sind. Dadurch werden die Möglichkeiten der frühen Detektion mit den allgemeinen Vorteilen der Embedded-KI kombiniert.

Nahinfrarot zur Schlaganfallerkennung

Nahinfrarotsensoren können die Venenstruktur im Gesicht erkennen. Embedded-KI analysiert diese und kann einen drohenden Schlaganfall frühzeitig erkennen. Sitzt die Person zum Beispiel im Auto, könnte in einem solchen Fall das Fahrzeug an den Straßenrand fahren und automatisiert Hilfe rufen.

Eine Analyse kann an allen Orten erfolgen, bei denen die Detektion des Gesichtes problemlos möglich ist. Dies ist unter anderem bei Smartphones, Bildschirmen oder in Displays denkbar. Weiterhin bieten sich auch andere Gebiete, wie zum Beispiel Spiegel oder Duschkabinen, für den Einsatz dieser Lösungen an.

Roger Homrich

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