Mit KI das Anforderungsmanagement verbessern

Im Mittelstand ist das Anforderungsmanagement oft unstrukturiert, was zu intransparenten Prozessen und Frustration führt, sagt Sebastian Adam von Osseno.

Diese Situation lässt sich verhindern, indem man auf spezielle Tools für das Anforderungsmanagement setzt, die KI-Funktionen integrieren. Die KI in diesen Tools hilft,  Prozesse zu automatisieren, führt gezielte Datenanalysen durch und steigert auf diese Weise die Effizienz im Betrieb. Das ist allerdings kein Selbstläufer, denn es kommt darauf an, Ziele genau zu benennen und sich darüber klar zu werden, dass es mehr als ein einfaches Office-Tool benötigt, um das Potenzial auszuschöpfen. 

KI-Funktionen im Anforderungsmanagement

Es gibt mehrere Funktionen, die eine KI übernehmen kann und dadurch die Effizienz im Anforderungsmanagement von Mittelstandsbetrieben steigert. So schafft etwa eine automatische Abgleichfunktion die Möglichkeit, Elemente unterschiedlicher Projekte miteinander zu vergleichen, um zu prüfen, ob eine konkrete Anforderung schon an anderer Stelle Verwendung gefunden hat. Die KI analysiert die Elemente sowie Artefakte und vergleicht dabei nicht nur wörtliche Formulierungen, sondern ganze Inhalte. Dadurch muss nicht für jedes Projekt jedes Element neu erstellt werden. Stattdessen lassen sich vergleichbare Elemente aus früheren Projekten übernehmen. Dies erhöht einerseits die Konsistenz zwischen Projekten und spart andererseits Zeit ein, da es den manuellen Aufwand reduziert.

Eine KI ist zudem in der Lage, doppelte Anforderungen und Widersprüche durch das Analysieren zu vermeiden. Indem sie prüft, ob ähnliche oder gleiche Anforderungen wiederholt erstellt wurden, deckt sie Übereinstimmungen auf und macht auf diese aufmerksam. Werden also Dopplungen oder Widersprüche erkannt, kann dies schnell korrigiert werden.

Vom Arbeitsvorschlag bis zur Qualitätsprüfung

Durch die Pflege vorhandener Modelle und Daten in KI-basierten Anforderungsmanagement-Tools ist es möglich, konkrete Arbeitsvorschläge für die nächsten Schritte zu erhalten, denn auch hierzu ist die künstliche Intelligenz in der Lage. Ist eine neue Anforderung formuliert worden und der aktuelle Arbeitsschritt für die verantwortliche Person abgeschlossen, fungiert die KI als Arbeitsassistenz und zeigt Verbindungen zu anderen Anforderungen auf. Dadurch identifiziert sie die nachfolgend erforderlichen Schritte, die der Entwickler dann ausführen kann. Konflikte zwischen einzelnen Prozessschritten werden erkannt und beseitigt. Dadurch gestaltet sich der Projektablauf effizienter.

Ferner nimmt die KI durch eine sorgfältige Analyse aller Elemente eine Qualitätsprüfung vor. So stellt sie sicher, dass festgelegte Standards erfüllt und die Anforderungen verständlich sind. Unklare oder vage Passagen werden aufgezeigt, für die das Tool dann Verbesserungsvorschläge macht. Dies verbessert die Klarheit, da Anforderungen verständlich und präzise formuliert sind. Zudem vermeidet die KI dadurch Missverständnisse oder Klärungsschleifen und sorgt für die Erfüllung wichtiger Standards.

KI bringt neue Ideen in Prozesse ein

Schlussendlich hilft KI bei der Erstellung von Anforderungen. Sie macht konkrete Vorschläge für die Formulierung und stellt dadurch sicher, dass alle für die Anforderung relevanten Faktoren einbezogen werden. Je genauer Anforderungen formuliert werden, desto geringer fällt der manuelle Aufwand für mögliche Anpassungen oder Rückfragen aus. Zudem bringt die KI neue Ideen in Prozesse ein, da sie in der Lage ist, Aspekte und Anforderungen zu erkennen, die im Projektteam vielleicht noch gar nicht berücksichtigt wurden. All dies zeigt das Potenzial von KI auf. Von effizienteren Abläufen profitieren schließlich alle Beteiligten innerhalb und außerhalb des Unternehmens.

 

 

ist Geschäftsführer von OSSENO Software und Experte für Softwarelösungen im Anforderungsmanagement.