Einsatz von Generativer KI in Personalabteilungen

Effizienz und Zufriedenheit steigen, aber fehlende Strategien und Infrastruktur bremsen das Potenzial.

Die aktuelle, nicht-repräsentative Studie “AI-driven Transformation: Becoming an Augmented Organization” von BearingPoint zeigt: Der Einsatz von Generativer KI im Personalwesen, insbesondere in den Bereichen Recruiting, Onboarding und Personalentwicklung, erzielt bereits spürbare Verbesserungen bei Effizienz und Mitarbeiterzufriedenheit. Unternehmen, die GenKI einsetzen, profitieren von beschleunigten Recruiting-Prozessen, effizienter Erstellung von Jobbeschreibungen und personalisierten Onboarding-Erfahrungen.

Strategien zur KI-Integration fehlen

Doch trotz dieser positiven Entwicklungen offenbart die Studie auch, dass das Potenzial von GenKI noch lange nicht ausgeschöpft wird. Fehlende Strategien zur KI-Integration, Datenverfügbarkeit und unzureichende KI-Kompetenzen verhindern den nachhaltigen Erfolg.

Die am häufigsten genannten Einsatzfelder für GenKI im Personalwesen sind laut den Befragten:

  1. Automatisierte Erstellung von Stellenbeschreibungen
    GenKI generiert präzise Stellenbeschreibungen, die auf die Anforderungen der Position und die Qualifikationen der Bewerber abgestimmt sind.
  2. Effiziente Kandidatensuche und -auswahl
    GenKI filtert geeignete Kandidaten aus einer Vielzahl von Bewerbungen heraus und erleichtert so die schnelle und präzise Personalauswahl.
  3. Personalisierte Onboarding-Pläne
    GenKI erstellt maßgeschneiderte Onboarding-Pläne, die auf die individuellen Stärken und Bedürfnisse der neuen Mitarbeitenden abgestimmt sind.
  4. Feedback-Sammlung und -Analyse
    GenKI sammelt und analysiert Mitarbeiterfeedback, um frühzeitig Verbesserungspotenziale und Trends zu identifizieren.
  5. Erfahrungs- und Verhaltensanalysen zur Verbesserung von HR-Entscheidungen
    GenKI wertet das Verhalten und die Erfahrungen der Mitarbeitenden aus, um fundierte und datenbasierte Personalentscheidungen zu treffen.

Auf Basis der genannten Einsatzfelder berichten die Studienteilnehmer von zahlreichen Verbesserungen: Ein zentraler Vorteil ist laut Aussage der befragten Führungskräfte eine erhebliche Prozessoptimierung im Recruiting, die zu schnelleren und effizienteren Einstellungen führt. Gleichzeitig ermöglicht die automatisierte Erstellung von Stellenbeschreibungen laut Studie eine signifikante Zeitersparnis, was HR-Teams entlastet und wertvolle Ressourcen freisetzt. Dies erlaubt es den HR-Abteilungen, ihre Kapazitäten auf strategisch wichtigere Aufgaben zu fokussieren.

Zufriedenheit neuer Mitarbeitenden steigt erheblich

Auch die Mitarbeitendenzufriedenheit profitiert von GenKI: Durch personalisierte Onboarding-Erfahrungen konnten Unternehmen die Zufriedenheit neuer Mitarbeitenden erheblich steigern, was zu einer besseren Integration und langfristigen Bindung der Mitarbeitenden beiträgt. Damit wird die Einarbeitungsphase deutlich effektiver und die Motivation der Mitarbeitenden von Beginn an gestärkt.

Im Bereich der Trainingsprozesse berichten die Führungskräfte ebenfalls von bedeutenden Fortschritten. GenKI ermöglicht demnach eine hohe Effizienzsteigerung bei Schulungen, wodurch Unternehmen schneller und effektiver ihre Mitarbeitenden weiterentwickeln können. Darüber hinaus wurde eine Verbesserung in der Kandidatenauswahl festgestellt, was zu einer präziseren Besetzung offener Positionen führt. Dies sorgt langfristig für bessere Ergebnisse bei der Talentauswahl und reduziert Fehlbesetzungen erheblich.

Mangelnde Dateninfrastruktur und fehlende KI-Kompetenzen 

Die Studie zeigt jedoch auch deutliche Herausforderungen auf. So haben 40 Prozent der 150 befragten deutschen Unternehmen noch keine umfassende KI-Strategie entwickelt, die den Einsatz von GenKI unterstützt. Zudem sind nur 23 Prozent der Unternehmen laut Umfrage in der Lage, ihre Daten so vollständig zu erfassen, um GenKI effektiv einsetzen zu können. Ohne eine solide Dateninfrastruktur bleibt der Einsatz von künstlicher Intelligenz auf halbem Weg stecken.

Ein weiteres Problem ist der Mangel an technischen Fähigkeiten und Know-how. Nur sieben Prozent der befragten Unternehmen haben Initiativen zur Entwicklung von KI-Kompetenzen gestartet, was verdeutlicht, dass viele Unternehmen die Notwendigkeit von Upskilling und technischen Schulungen unterschätzen. Der Aufbau von Fachwissen und die Integration von KI-Fähigkeiten sind jedoch entscheidend, um die Vorteile von GenKI zu nutzen.

Angst vor Arbeitsplatzverlust durch KI

Ein weiteres großes Hindernis bei der Einführung von GenAI ist die Sorge um Arbeitsplatzsicherheit. 78 Prozent der befragten Unternehmen in Deutschland betrachten die Angst vor Arbeitsplatzverlust als große Herausforderung bei der Einführung von KI. Diese Unsicherheit hemmt die Akzeptanz von KI sowohl bei Mitarbeitenden als auch im Management und muss laut Studie aktiv angegangen werden, um die erfolgreiche Implementierung von GenAI sicherzustellen.

In der Untersuchung wurden 700 C-Level-Führungskräfte aus Europa, den USA und Asien befragt, um, im Hinblick auf eine Augmented Organization, die Fortschritte und Hürden der HR-Transformation durch GenKI zu erfassen.

Bild: BearingPoint GmbH