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Massenphänomen „Bring your own AI“

Mehr als die Hälfte aller Mitarbeitenden verwendet somit KI-Werkzeuge, die nicht vom Unternehmen bereitgestellt werden. Die daraus resultierende „Schatten-KI“ erweist sich als so attraktiv, dass fast die Hälfte der Mitarbeitenden (weltweit 46 Prozent, in Deutschland sogar 49 Prozent) sich weigern würde, diese aufzugeben, selbst wenn ihr Unternehmen die Tools komplett verbieten würde.

Dies geht aus einer Studie der Software AG hervor. In der Studie wurden 6.000 Wissensarbeiter aus den USA, Großbritannien und Deutschland zu ihren KI-Gewohnheiten befragt.

„Während heute 75 Prozent der Wissensarbeiter KI nutzen, wird diese Zahl in naher Zukunft auf 90 Prozent steigen, weil sie hilft, Zeit zu sparen (83 Prozent), die Arbeit der Mitarbeiter erleichtert (81 Prozent) und die Produktivität verbessert (71 Prozent)“, erläutert Steve Ponting, Direktor bei der Software AG, die Ergebnisse der Studie und mahnt: „Mit der zunehmenden Nutzung steigt auch das Risiko von Cyberangriffen, Datenverlusten oder der Nichteinhaltung von Vorschriften. Daher müssen die Verantwortlichen in den Unternehmen einen Plan dafür haben, bevor es zu spät ist“.

Anwendungsfelder

Laut Studie zeigen sich Unterschiede in der KI-Nutzung zwischen deutschen Wissensarbeitern und ihren internationalen Kollegen. Über die Hälfte der Deutschen (51 Prozent) verspüren kein „KI-FOMO“ (fear of missing out) und glauben nicht, dass sie etwas verpassen, wenn sie keine KI-Tools verwenden – mehr als der globale Durchschnitt von 46 Prozent. Im Vergleich zu ihren internationalen Kollegen nutzen deutsche Wissensarbeiter KI häufiger zur Texterstellung (49 Prozent), während nur 19 Prozent KI für Recherche (global: 35 Prozent) verwenden.

Die meisten Wissensarbeiter gaben an, dass sie ihre eigenen KI-Tools verwenden, weil sie deren Unabhängigkeit bevorzugen (53 Prozent). Weitere 33 Prozent geben an, dass dies daran liegt, dass ihr IT-Team die benötigten Tools derzeit nicht anbietet. „Dies deutet darauf hin, dass Unternehmen einen anderen Ansatz wählen sollten, um festzustellen, welche Tools tatsächlich bereitgestellt werden, wenn sie möchten, dass ihre Mitarbeiter die offiziell freigegebenen Tools auch nutzen“, schlussfolgert Marc Vietor, General Manager Business Transformation bei der Software AG.

Sicherheitsbewusstsein

Die meisten Mitarbeiter sind sich der Risiken ihrer KI-Entscheidungen durchaus bewusst, so die Studie weiter. Viele erkennen Cybersicherheit (72 Prozent), Data Governance (70 Prozent) und die Ungenauigkeit von Informationen als potenzielle Fallstricke. Allerdings sollten sich Unternehmen darüber bewusst sein, dass nur wenige Mitarbeiter angemessene Vorsichtsmaßnahmen ergreifen, wie die Durchführung von Sicherheitsscans (27 Prozent) oder die Überprüfung von Datennutzungsrichtlinien (29 Prozent).

Immerhin beweisen die deutschen Wissensarbeiter hier mehr Sicherheitsbewusstsein als ihre internationalen Kollegen. Während im globalen Durchschnitt nur 28 Prozent der Befragten sensible Daten vor der Eingabe in ein KI-Tool anonymisieren, tun dies in Deutschland 34 Prozent.

„Schatten-KI verstärkt das operative Chaos, das bereits in vielen Unternehmen herrscht. Unternehmen sollten daher verstärkt auf Schulungen setzen, da viele noch keine ausreichenden Maßnahmen ergriffen haben“, rät Marc Vietor und unterstreicht: „Angesichts der zunehmenden Verbreitung von KI ist es wichtig, dass auch Gelegenheitsnutzer in Risikomanagement geschult werden, da diese weniger versiert, aber ebenso risikobereit sind. Zudem sollte der Umgang mit Schatten-KI durch transparente Prozesse und gezielte Schulungen verbessert werden, um operatives Chaos zu vermeiden.”

Methodik der Studie

Zwischen dem 13. und 25. September 2024 wurden 6.000 Wissensarbeiter (definiert als Personen, die hauptsächlich am Schreibtisch oder am Computer arbeiten) in den USA (2.000), Großbritannien (2.000) und Deutschland (2.000) befragt. Alle Befragten waren 18 Jahre oder älter, und die Stichprobe war der Software AG zufolge altersmäßig ausgewogen. Die Befragten wurden unabhängig von RepData ausgewählt und die Untersuchung wurde von TEAM LEWIS durchgeführt.

Manuel

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