Durch mobiles Arbeiten, hybride Clouds und IoT entsteht zunehmend ein kompliziertes Netz aus verteilten Anwendungen, verbundenen Geräten und Multi-Cloud-Umgebungen. Die zunehmende Vernetzung bedeutet auch, dass sich traditionelle Netzwerkgrenzen auflösen und die Grenzen zwischen vertrauenswürdigem internem Datenverkehr und potenziell bösartigem externen Datenverkehr verschwimmen. Da die Angriffsfläche immer größer wird, müssen Unternehmen proaktiv handeln, um sich gegen unvorhersehbare Bedrohungen zu wappnen.
Traditionell wurde die Netzwerksicherheit als „Versicherungspolice“ betrachtet – als eine unvermeidbare Notwendigkeit zur Risikominderung. Diese Sichtweise führt oft zu einer falschen Dichotomie, bei der Sicherheit und Leistung als unvereinbare Gegensätze angesehen werden. Fortschrittliche Sicherheitsplattformen beeinträchtigen die Netzwerkleistung jedoch nicht.
Die Netzwerksicherheit kann man sich wie ein Nachbarschaftsschutzprogramm vorstellen. In der Vergangenheit bedeuteten Sicherheitskontrollen möglicherweise, dass sich jeder an einen zentralen Ort begeben musste, was zu Verzögerungen führte. Security Service Edge (SSE)-Lösungen dagegen sind so, als hätten Sie vertrauenswürdige Sicherheitskräfte in der Nähe. Sie erledigen wichtige Sicherheitsaufgaben wie die Zugangskontrolle und die Erkennung von Bedrohungen in unmittelbarer Nähe der Benutzer, wodurch sich die Verzögerungen im Vergleich zur Übermittlung aller Daten an eine zentrale Stelle verringern.
Zudem konsolidieren sie zentrale Sicherheitsfunktionen wie Zero-Trust Network Access (ZTNA), Cloud Access Security Broker (CASB), Secure Web Gateway (SWG) und Data Loss Prevention (DLP) in einem einheitlichen, in der Cloud bereitgestellten Service und nutzen Points of Presence (POPs), um diese Funktionen näher am Nutzer auszuführen. Darüber hinaus kann ein einziger SSE-Agent mehrere Aufgaben übernehmen, wodurch Unternehmen im Vergleich zur Verwaltung vieler separater Programme Ressourcen sparen.
Mit SASE-Lösungen, die eine Konvergenz von SSE- und SDWAN-Lösungen bieten, lassen sich geschäftskritische Anwendungen wie Videokonferenzen und Cloud-Tools priorisieren. Das stellt sicher, dass kritischer Datenverkehr reibungslos fließt, und Verzögerungen und Unterbrechungen, die die Benutzererfahrung beeinträchtigen, minimiert werden. Herkömmliche Firewalls mit ihrem pauschalen Ansatz behindern die Leistung oft unnötig.
Es ist wie auf einer stark befahrenen Autobahn, auf der ein Krankenwagen dringend ein Krankenhaus erreichen muss. Eine herkömmliche Firewall wäre wie ein einziger Kontrollpunkt für alle Fahrzeuge. Jedes Auto, jeder Lastwagen und sogar der Krankenwagen müsste die gleiche langwierige Inspektion durchlaufen, was zu Verzögerungen für alle führen würde. Für die Passagiere im Krankenwagen könnte dies katastrophale Folgen haben. SSE und SDWAN sind dagegen wie intelligente Verkehrsmanagementsysteme. Sie können den Krankenwagen (kritische Anwendung) identifizieren und ihn auf eine schnellere Spur leiten (priorisierte Inspektion). So kann er schneller durchfahren und es wird eine effiziente Notfallversorgung gewährleistet.
Sicherheitstools mit KI-Funktionen sind wie intelligente Verkehrspolizisten. Sie analysieren die Muster des Netzwerkverkehrs, erkennen Anomalien in Echtzeit und isolieren sie schnell, um zu verhindern, dass sie das restliche Netzwerk überlasten. Auf diese Weise können sie intuitiv gezielte Maßnahmen gegen Bedrohungen ergreifen und Störungen des legitimen Datenverkehrsflusses reduzieren. Herkömmliche Sicherheitslösungen stützen sich oft auf pauschale Blockierungsregeln, die unbeabsichtigt legitime Verbindungen verlangsamen können.
Sicherheitsplattformen bieten eine zentrale Übersicht und Kontrolle über die Netzwerkaktivitäten, so dass IT-Teams Leistungsengpässe oder Sicherheitsvorfälle schnell erkennen und beheben können. Dieser proaktive Ansatz rationalisiert das Netzwerkmanagement und optimiert den allgemeinen Zustand des Netzwerks.
Fortschrittliche Sicherheitsplattformen sind kein Hindernis für die Performance, sondern wichtige Werkzeuge für den Aufbau eines widerstandsfähigen, effizienten und wettbewerbsfähigen Netzwerks. Durch den Einsatz innovativer Lösungen und die Zusammenarbeit mit den richtigen Sicherheitsexperten können Unternehmen in der heutigen dynamischen Bedrohungslandschaft robuste Sicherheit mit nahtloser Netzwerkleistung vereinen.
Vaibhav Dutta
ist Associate Vice President und Global Head-Cybersecurity Products & Services bei Tata Communications.
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