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Blockchain: Deutsche Unternehmen bleiben desinteressiert

Interesse steigt – aber nicht bei deutschen Unternehmern

Die Studie hat zwei Umfragen kombiniert, an der rund 9.000 deutsche Unternehmer und 204 Experten teilgenommen haben. Und das Ergebnis ist tatsächlich ernüchternd: Blockchain mag für deutsche Unternehmen nicht relevant sein.

Kryptowährungen haben sich immer mehr als Alternative gegenüber klassischen Zahlungsmethoden entwickelt. So kann man heutzutage in einigen Online Shops mit Bitcoin und Co. bezahlen, aber auch in klassischen stationären Läden. Besonders viel Akzeptanz gegenüber Kryptowährungen findet man in der Glücksspielbranche. Nicht nur neue Online Casinos bieten Einzahlungen mit Kryptowährungen an – auch etablierte Größen in der Branche haben erkannt, dass es wichtig ist, sich mit neuen Technologien, und hier gehören eben Kryptowährungen und Blockchain dazu, anzufreunden.

Während also das Interesse an Kryptowährungen so groß wie noch nie ist und auch die Akzeptanz gegenüber Bitcoin und Co. steigt, scheinen deutsche Unternehmer unbeeindruckt. 2023 sowie 2024 haben mehr als 74 Prozent bzw. 72 Prozent der befragten Unternehmen angegeben, für ihre Geschäftstätigkeit sei die Blockchain nicht relevant. Besonders auffällig ist das Desinteresse auch deshalb, wenn man hier den Vergleich mit der immer schneller wachsenden KI – also der künstlichen Intelligenz – anstellt. Denn haben im Jahr 2023 nur 13 Prozent der Unternehmer aktiv die KI genutzt, so waren es im Jahr 2024 bereits 27 Prozent.

Auf dem Vormarsch befindet sich jedoch Cloud Computing. So haben schon 2023 46 Prozent der Unternehmen in Deutschland Cloud Computing genutzt.

Im Finanzsektor ist die Blockchain bereits angekommen

Im Rahmen der Umfrage hat man auch 132 deutsche Unternehmer gefragt, bei denen bereits die Blockchain Technologie zum Einsatz kommt. Führend ist hier der Finanzdienstleistungssektor. In dieser Branche sind es 54 Prozent der befragten Unternehmen, die bereits mit dieser Technologie arbeiten. Bei dieser hohen Akzeptanzrate wird schnell ersichtlich, dass die Blockchain Technologie vor allem in diesem Sektor gut angekommen ist. Wohl auch, weil es hier um die Verfügbarkeit von Kapital geht, aber auch um Investitionen.

Ein starkes Wachstumspotential hat auch die digitale Identität aufgewiesen: 31 Prozent der in dieser Branche tätigen Unternehmen haben angegeben, unterschiedliche Lösungen implementiert zu haben, die auf Basis der Blockchain funktionieren. Bereits 23 Prozent der Unternehmen haben angegeben, sich in der Planungsphase zu befinden.

28 Prozent der deutschen Unternehmen haben zudem angegeben, sie würden die Blockchain Technologie aktuell für ihr Marketing nutzen. 10 Prozent haben darauf verwiesen, sie würden die Blockchain in ihre Marketingstrategie einbinden – das heißt, auch hier beginnt das Interesse größer zu werden.

Bitcoin: Interesse ist groß, die Angst aber auch

Bitcoin ist die dominierende Kryptowährung am Markt und hat auch die höchste Marktkapitalisierung. In der deutschen Wirtschaft spielt er vorwiegend bei Investitionen sowie bei Kundenzahlungen eine Rolle. 32 Prozent haben angegeben, sie würden das Lightning Netzwerk für Transaktionen nutzen; das Bitcoin Mining bleibt in Deutschland eine klassische Nischenaktivität. Gerade einmal 5 Prozent gaben an, Coins zu schürfen.

Warum wird Bitcoin genutzt? 70 Prozent haben zugestimmt, Bitcoin würde bei der Gestaltung des zukünftigen Finanzwesens eine tragende Rolle spielen. Vor allem würde seine Fähigkeit, Zahlungen ohne Zwischenhändler – also Peer to Peer (P2P) – durchführen zu können, immer stärker in den Fokus rücken (das haben rund 54 Prozent der Befragten angegeben).  Jedoch sind nur 11 Prozent der Befragten der Meinung, Bitcoin würde die ökologischen, sozialen sowie auch Governance-Kriterien – kurz: ESG – erfüllen.

Blockchain Technologie wird oft in ein falsches Licht gerückt

Tatsache ist, die Umfrage zeigt auch auf, wieso die deutschen Unternehmen weiterhin unsicher und kritisch sind, wenn es um die Blockchain geht: Der Mangel an benutzerfreundlichen Anwendungen, die Unsicherheiten bei der Regulierung, die in den Medien häufig vorkommende negative Berichterstattung und auch die fehlenden Fachkräfte sind die größten Herausforderungen.

Die Blockchain wird stets mit Kryptowährungen in Verbindung gebracht und Kryptowährungen mit einem volatilen Markt, an dem man am Montag 50 Prozent gewinnt und am Dienstag 70 Prozent verlieren kann. Aber das stimmt nicht. Leider haben die Medien über Jahre aber dafür gesorgt, dass eine völlig falsche Wahrnehmung von der Technologie entstanden ist.

Am Ende sind die Autoren der Studie folgender Meinung: „Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass viele Blockchain-Anwendungen mit potenziell hoher wirtschaftlicher Relevanz nicht in direktem Kontakt mit den Endnutzern stehen. Stattdessen wird die Blockchain-Technologie oft im Hintergrund und ohne Medienpräsenz eingesetzt, was die Bedeutung des öffentlichen Bewusstseins für eine breitere Akzeptanz der Blockchain etwas verringert.“

Fazit: Deutschland muss aufpassen, nicht den Anschluss zu verlieren

Deutsche Unternehmer müssen offener gegenüber der Blockchain Technologie werden. Bleibt man gegenüber der neuen Technologie verschlossen, so wird man einen weltweiten Wettbewerbsnachteil erleiden.

Die Studie zeigt, dass das Interesse nicht größer wird. Jedoch größer werden muss. Und hier sind auch die Regierenden gefragt. Am Ende wird wohl auch die neue US Politik unter Trump, der bekennender Krypto-Fan ist, auch ihren Teil dazu beitragen. Letztlich sind die deutschen Unternehmer jetzt schon in der Pflicht, sich intensiver mit dem Thema zu befassen, um nicht den Anschluss zu verlieren.

dgeertman

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